Initiative des Grünen Parlamentsklubs und der Grünen Wirtschaft

Die Bundesregierung hat sich die Stärkung von Frauen in der Wirtschaft zum Ziel gesetzt. Zum Internationalen Weltfrauentag am 8. März legen die Grünen und die Grüne Wirtschaft einen 5-Punkte-Plan zur Förderung von Unternehmerinnen vor.

Die Presseaussendung findest du HIER

Unsere Presseunterlage findest du HIER und die Infografiken HIER

Infografik Frauen Vorschaubild
Infografiken Frauen in der Wirtschaft
[für größere Ansicht anklicken]

#Große Hürden für Frauen in der Wirtschaft

Obwohl immer mehr Frauen ein Unternehmen gründen – 2019 lag der Frauenanteil schon bei 45,5 Prozent – verdienen sie nur die Hälfte ihrer männlichen Kollegen. Die Gründe dafür: Vermögen bleibt in Männerhand, damit haben Frauen auch weniger Möglichkeiten einer Kreditfinanzierung.

Sie können ihr Unternehmen in Folge schlechter auf- und vor allem ausbauen. Außerdem müssen Frauen hierzulande auch weiterhin den Haushalt schupfen: Mehr als zwei Drittel der Unternehmerinnen sind für familiäre Aufgaben zuständig.

#Herrenklub WKO

Dass sich die unbefriedigende Ausgangslage nur langsam ändert, liegt auch an der Wirtschaftskammer. In der Interessenvertretung besetzt ein Herrenklub die Top-Positionen. Insgesamt liegt die Frauenquote unter Kammer-Funktionär*innen bei bescheidenen 18 Prozent (GW: 32 Prozent).

Die Anliegen von Frauen in der Wirtschaft liegen garantiert NICHT im Hauptinteresse der Kammerräte, Ölbarone und Schilift-Kaiser in der Kammer.

DER 5-PUNKTE-PLAN FÜR UNTERNEHMERINNEN

Die Grüne Klubobfrau Sigi Maurer und unsere Bundessprecherin Sabine Jungwirth wollen die Dinge jetzt beschleunigen. Der Grüne 5-Punkte-Plan soll die Situation von Frauen in der Wirtschaft entscheidend verbessern:

1. Förderinitiative für Gründerinnen

  • spezifische Coachingangebote für Frauen in der Gründungsphase, unter dem Motto »Trau-dich!«
  • Haftungs- oder Förderprogramme für die Gründungs- und Wachtstumsfinanzierung

2. Verbesserung der sozialen Absicherung

  • Krankengeld-Regelung: Unser Ziel: Auszahlung des Krankengelds nach 7 Tagen (und nicht wie bisher rückwirkend nach 42 Tagen).
  • Altersarmut/Pensionen:  Angesichts der prekären Einkommenssituation ist klar, dass Altersarmut unter Unternehmerinnen vorprogrammiert ist. Grüne Wirtschaft fordert deshalb eine Neuordnung des Pensionssystems entlang des Grünen Pensionsmodells. Dabei soll jede Person im Pensionsalter eine existenzsichernde Sockelpension ergänzt um einen erwerbsabhängigen Zuschlag erhalten.
  • Selbstbehalt beim Arztbesuch: Wir fordern die sofortige Abschaffung des Selbstbehalts in der Krankenversicherung.

3. Steuerliche Entlastung für kleine Unternehmen

  • Finanzierung von Fortbildungen: Neben der bereits eingeleiteten besseren Abschreibemöglichkeit für Arbeitszimmer – ab 2021 gibt es eine Pauschale für das Home Office am Küchentisch oder die Laptop-Arbeit im Kaffeehaus – sowie höheren Beträgen für geringwertige Wirtschaftsgüter, wollen wir vor die steuerliche Berücksichtigung von Fortbildungen mittels eines Bildungsfreibetrages anstoßen.

4. Kinderbetreuung

  • Ausbau: Die Bundesregierung bekennt sich zum Ausbau der elementarpädagogischen Einrichtungen. Dabei geht es einerseits um Quantität – das Regierungsprogramm enthält den Ausbau der Plätze. Außerdem wollen wir die Ausbildung über die Kollegs forcieren. Damit können wir dem großen Bedarf an gut ausgebildeten Elementarpädagog*innen nachkommen.
  • Qualität: Zentral ist auch die Verbesserung der Qualität der Betreuungsplätze. Wichtig dafür sind beispielsweise kleinere Gruppengrößen, längere Öffnungszeiten und gesundes Essen. Die Qualitätskriterien für die künftige Finanzierung der Kinderbetreuungsplätze werden von einem Elementarpädagogik-Beirat unter Einbeziehung von Expert*innen, Ländern und Gemeinden erarbeitet.

5. Interessensvertretung/Quote

  • Frauenquote in der WKO: Wir fordern als ersten Schritt eine Frauenquote in den Führungspositionen der WKO von zumindest 30 Prozent und eine paritätische (50:50) Besetzung der Wahlvorschläge, so lange Frauen kandidieren.