GW-Bundessprecherin Sabine Jungwirth kritisiert Ankündigung des WKÖ-Präsidenten als „Tropfen auf den heißen Stein“ und fordert umfassende Strukturreform sowie eine Senkung der Kammerumlagen um ein Drittel
„WKÖ-Präsident Mahrer vollführt bei der Ankündigung, die Kammerumlagen um 12 % zu senken, ein Täuschungsmanöver. Denn Mahrer bezieht sich nur auf die Kammerumlagen auf Bundesebene. Die Beiträge an die Länderkammern bleiben – soweit derzeit bekannt – gleich. In Wirklichkeit sinkt die Belastung für die österreichischen Unternehmen nur um rund 3 %“, so Jungwirth.
„Die Gesamteinnahmen der WKO betragen 2023 laut Voranschlag mehr als 1,2 Milliarden Euro. Die Beiträge um 35 Millionen Euro zu reduzieren ist da ein lächerlicher Tropfen auf den heißen Stein.“ Im Lichte der Kostensteigerungen für Unternehmen, der anstehenden KV-Verhandlungen und der enormen WKO-Rücklagen von zwei Milliarden Euro fordert Jungwirth: „Da geht noch mehr und wir erwarten von den Landeskammern, dass sie nun nachziehen und ebenfalls die Beiträge senken. Ziel muss sein, in den kommenden Jahren die Wirtschaftskammer-Beiträge um ein Drittel zu reduzieren. Das geht sich nämlich aus, wenn die Wirtschaftskammer echte Strukturreformen angeht, wie wir es schon seit Jahren fordern.“
Schlankere Wirtschaftskammer
„Das aufgeblähte System der Wirtschaftskammern braucht dringend eine Strukturreform. Doch der ÖVP-Wirtschaftsbund will lieber nichts ändern und verkauft uns stattdessen eine Mini-Maßnahme als große Errungenschaft“, so Jungwirth.
Wie eine schlanke Wirtschaftsvertretung funktioniert, zeige der sonst vom ÖVP-Wirtschaftsbund oft gesuchte Vergleich mit Deutschland. „Die Industrie- und Handelskammern in Deutschland kommen mit einem Drittel der Summe aus, die die WKO ihren Mitgliedern als Pflichtbeiträge abnimmt. Doch dann müsste der ÖVP-Wirtschaftsbund auf den Wasserkopf an Funktionär:innen und ihre Posten verzichten.“