GRAFIK-DESIGNERIN AUS LEIDENSCHAFT

Harmtodt Gabi, Foto: Angela Lamprecht
Gabriela Harmtodt, Foto: © Angela Lamprecht

CoWorking mit Begeisterung: »Small is beautiful« ist das Motto von Gabriela Harmtodt. Nach einigen Stationen in der Werbebranche wollte die vielseitige Kreative endlich selbstbestimmt und ohne Agenturballast arbeiten.

Die Absolventin der Ortweinschule für Design und Kunst in Graz ist seit 1999 selbstständig tätig in der Arbeits- und Bürogemeinschaft »coop4 kommunikationsdesign« mit Monika Rauch in Lochau. Vor fünf Jahren wurde diese erweitert um »Die Eisendle« (Organisationsentwicklung, Coaching und Moderation).  Die versierte Gestalterin macht Grafikdesign, Illustration und Corporate Design.

Die Hundeliebhaberin ist nebenbei auch noch Funktionärin in der Regionalleitung der Grünen Wirtschaft Vorarlberg. Wir finden sie gehört unbedingt #vordenvorhang.

 

Gabi, was hat dich zur Selbstständigkeit inspiriert?

Gabriela Harmtodt: Hui! Das ist so lange her, dass ich es fast nicht mehr weiß. Das war nämlich im Jahr 1999. Zu der Zeit haben meine Kollegin, Monika Rauch, und ich in typischen Agenturen gearbeitet. Das bedeutete: viel Stress und Frust, zwar ein gutes Einkommen, aber wenig Mitspracherecht und kein Kontakt zu den KundInnen.

Im Prinzip haben wir uns aus diesem Frust heraus selbstständig gemacht. Positiv könnte man formulieren: Wir waren der Überzeugung, dass wir AuftraggeberInnen ohne die agenturtypischen Zwischeninstanzen (KontakterIn, ChefIn, KreativdirektorIn) zufriedenstellender betreuen können.

Was ist »grün« an deinem Unternehmen?

Eigentlich ist das wieder etwas, das wir NICHT tun oder sind: NICHT das Credo mehr, mehr, mehr auf Teufel komm raus ist unser Ziel. Wir wollen nicht dem quantitativen Wachstum hinterher hecheln, das im Bereich Dienstleistung zwangsläufig zu Erschöpfung führt. Und was auch bedeutet, dass man bei mehreren MitarbeiterInnen schnell mehr mit der internen Organisation beschäftigt ist, als mit dem, was man liebt. Also lautet unser Credo: »Small is beautiful«.

Wofür brennst du als Unternehmerin?

Ich sehe mein Leben ganzheitlich und brenne als Mensch – nicht als Unternehmerin – dafür, ein gutes erfülltes Leben zu führen. Das heißt für mich: ein Einkommen zu erzielen, von dem ich hier in Österreich ohne Armutsgefährdung leben kann, und dabei zu tun, was ich gerne tue und was mir sinnstiftend erscheint. Und nicht zuletzt morgens gerne dafür aufzustehen. Also, eigentlich brenne ich für den puren Luxus: nämlich selbstbestimmt tätig zu sein.

Vielen Dank für das Interview!

Das Interview führte Katharina Thum.

Links:

www.coop4.com
www.coop4unddieeisendle.com
www.facebook.com/coop4kommunikationsdesign