August Lechner, Foto: © Rita Newman
Auch vor der Linse engagiert: August Lechner Foto: © Rita Newman

DER LICHTZAUBERER

Er verleiht den schönsten Momenten des Lebens Ewigkeit: der Hochzeitsfotograf August Lechner zaubert mit Licht und Linse romantische Gemälde. Neben den schönen Momenten sind es aber auch die schönen Dinge des Lebens, die der Inhaber eines Fotostudios stilvoll in Szene setzt – als Fotograf und Gestalter von eleganten Kunst- und Antiquitätenkatalogen mit besonderer Vorliebe für den »Wiener Jugendstil«.

Aber der langjährige Unternehmer ist auch als Mandatar und stellvertretender Obmann der BerufsfotografInnen der Grünen Wirtschaft Niederösterreich aktiv. Grund genug, den engagierten Schöngeist #vordenvorhang! zu bitten!

 

August, was hat dich vor über 20 Jahren zur Selbstständigkeit inspiriert?

Nachdem ich acht Jahre lang angestellter Fotograf war, wurde mir bewusst, dass sich meine eigenen Visionen und Vorstellungen von Fotografie oft mit den Wünschen und Anforderungen der Kunden und Kundinnen decken. Da vorgegebene Unternehmensstrukturen zunehmend zum Hemmnis wurden, war es für mich an der Zeit, die Zusammenarbeit zu überdenken. Und so habe ich meine Firma noch während meiner Anstellung gegründet, ein Fotostudio eingerichtet und die ersten Kunden akquiriert. Der Übergang zum Unternehmer geschah von einem Tag zum nächsten. Ein Schritt den ich nie bereut habe.

Was ist »grün« an deinem Unternehmen?

Die erste große Herausforderung als Unternehmer war der Übergang von analoger zur digitalen Fotografie. Anders als viele anderen Fotografinnen und Fotografen in dieser Zeit, fand ich die neuen Möglichkeiten sehr spannend. Es war wahrscheinlich nur wenigen bewusst, dass Kodak, als Marktführer für Fotoverbrauchsmaterial, die größte Rinderherde der Welt besaß – Gelatine ist einer der wichtigsten Rohstoffe für die Herstellung von Fotoemulsionen. Der Verschleiß an Chemikalien im Entwicklungsprozess und von Kunststoffen als Trägermaterial für Fotopapier und Filmen war enorm.

August_Lechner © Andrej Dosek
Wiener Werkstätte: Hier entsteht ein Verkaufskatalog für die Kunst des Wiener Jugendstils – Foto: © Andrej Dosek

Alleine durch die digitale Revolution genießen wir heute die Möglichkeit, unzählige Bilder mit einem Minimum an Ressourcenverschwendung anzufertigen und zu veröffentlichen. Leider wird dieser positive Effekt durch extrem kurze Produktzyklen und hoher Schadensanfälligkeit moderner Technik teilweise aufgehoben. Wir versuchen in unserem Studio, hier auf jeden Fall Reparatur vor Neuanschaffung zu stellen. Dass wir ausschließlich Ökostrom verwenden, ist selbstverständlich und das »papierlose« Büro ist bei uns schon lange umgesetzt.

Wofür brennst du als Unternehmer?

Als Unternehmer ist es mir möglich, mein Umfeld aktiv zu gestalten. Mir ist es ein großes Anliegen, dass wir unseren Kinder und Enkelkindern einen lebenswerten Planeten hinterlassen.
Eine spannende Zeit wie diese in Bildern festzuhalten, Visionen zu schaffen, Menschen positiv zu beeinflussen – dafür brenne ich. Unsere Zukunft ist grün!

Vielen Dank für das Interview!

Das Interview führte Lina Bibaric.

Links:

https://www.hochzeitsfotograf.at/