Schrauben, an denen gedreht werden muss
Die Arbeitsgruppe Drehmomente wurde gegründet, weil die Grüne Wirtschaft Wien eine echte ökologische und soziale Wende unseres Wirtschaftssystems erreichen will.
Die Wirtschaftskammer trägt mit an der Verantwortung, innerhalb der kommenden 20 Jahre die Rahmenbedingungen für ein klimaneutrales Wirtschaften zu schaffen. Wir haben uns verpflichtet, im Jahr 2040 klimaneutral zu wirtschaften. Als Land. Als Kammer. Als Unternehmer*innen und als Menschen.
Die Grenzen des wirtschaftlichen Wachstums sind erreicht. Das heißt nicht, dass es zukünftig kein Wachstum mehr geben wird. Ausgebaut werden müssen vertrauensbasierte, faire und enkeltaugliche Kooperationen mit dem In- und Ausland und CO2-neutrale Wirtschaftsmodelle. Sharing Economy, nachhaltige Energien, Sanierungen, Dienstleistungen und Co. sind die Wachstumsmärkte der Zukunft. Sie müssen unter Berücksichtigung von Klima- und Verteilungsgerechtigkeit und Gleichberechtigung zwischen allen Geschlechtern weiterwachsen. Andere Branchen werden schrumpfen müssen. Das mag radikal wirken, ist aber nicht nur notwendig, sondern längst überfällig.
Die Grüne Wirtschaft ist die Stimme für diesen Wirtschaftswandel. Die Grüne Wirtschaft: Das sind wir und das bist du! Wir gemeinsam sind die Stimme der Veränderung, der Innovation und der Gleichberechtigung in unserem Wirtschaftssystem.
Wir vollziehen gemeinsam die Drehung in Richtung Zukunft.
DER ERSTE GROSSE WURF oder: woran wir bereits eifrig schrauben
1. Wirksame Hebel identifizieren
Wo können wir eigentlich in unseren Branchen Energie und Ressourcen einsparen? Der Lieferketten-Check ist eine Möglichkeit, die Rohstoffe und Wege deines Produkts oder deiner Dienstleistung sichtbar zu machen.
a.) Lieferketten-Check
Die Fachgruppe Buch- und Medienwirtschaft hat sich die Lieferkette in Punkto Klimarelevanz detailliert angesehen. Daraus entstand folgendes Diagramm. (Eine ausführliche Beschreibung findest du hier.)
2. Erfolgsgeschichte erzählen
Du unterstützt eine Aktion in deinem Grätzl oder du arbeitest in deinem Bereich bereits ökologisch oder sozial? Dann erzähl uns deine Erfolgsgeschichte!
a.) Grätzlwirtschaft
Derzeit arbeitet die Grüne Wirtschaft Wien an einem Buch mit 44 Grätzlgeschichten. Nächstes Jahr werden wir es feierlich aus der Taufe heben und diese Best Practice Beispiele einer breiten Öffentlichkeit vorstellen.
Was du tun kannst
Wenn du coole Kooperations-Geschichten aus deinem Grätzl kennst oder initiieren möchtest, wende dich bitte an die AG Grätzlwirtschaft.
b.) Vor den Vorhang
Auf unserer Website berichten wir über erfolgreiche Projekte bzw. die Menschen dahinter. Wie z.B. über Georg Molzer, der „Shadowmaps“ entwickelt hat. Mit diesen innovativen Karten kann man genau berechnen, wann welcher Standort wie viel Licht und Schatten abbekommt und ihn thermisch optimieren.
Was du tun kannst
Erzähl uns von tollen Nachhaltigkeitsprojekten, von denen wir noch nichts wissen, damit wir sie in unserem Netzwerk und darüber hinaus vorstellen können.
3. Informieren
a.) Versteuerbarkeit von gebrauchten Produkten
Wenn du ein gebrauchtes Produkt von einer Privatperson kaufst, kann dir diese einfache eine Rechnung ausstellen. Vorsicht: Gewährleistung gibt es dafür keine! Dafür fällt auch keine Mehrwertsteuer an. Wichtig ist, dass auf der Rechnung steht: »Sonderregel Gebrauchtware, Differenzbesteuerung«.
Erst wenn du das gebrauchte Gerät wiederverkaufst, musst du die so genannte Differenzsteuer einberechnen. D.h. falls du es mit Gewinn verkaufst, musst du diesen Gewinn besteuern.
Was du tun kannst
- Verbreite diese Information in deinen Netzwerken.
- Überlege bei neuen Anschaffungen für dein Unternehmen, ob diese nicht zu einem unschlagbaren Preis und einer Topqualität am Gebrauchtwarenmarkt zu finden sind.
- Falls du dich fragst, wie du deine Ideen zu mehr Nachhaltigkeit in deinem Unternehmen oder deiner Branche umsetzen kannst, frag uns bzw. Maria!
4. Beraten lassen: Wir bieten Mitgliedern nachhaltige Beratungen für ihre Unternehmungen
Du willst dein Unternehmen energie- und ressourcensparender aufstellen oder spielst mit dem Gedanken, dein Geschäftsmodell nachhaltiger auszurichten? Die Grüne Wirtschaft Wien entwickelt für Mitglieder ein Beratungsangebot, zu möglichen Förderungen im Nachhaltigkeitsbereich. Eine erste Anlaufstelle wird im Rahmen des Beratungsformats »Frag Maria« geschaffen. Falls du Spezial-Knowhow brauchst, wird an geeignete Spezialist:innen weitergeleitet und mögliche Förderungen werden besprochen.
Was du tun kannst
Melde dich bei uns, wenn du Beratung möchtest. Diese sind für Mitglieder gratis: Unter maria.lackner@gruenewirtschaft.at kannst du einen Beratungstermin vereinbaren.
5. Von der Stadtpolitik fordern
- Gleichstellung von Lastenrädern und Transport KFZ, flächendeckende Versorgung mit Leih-Lastenrädern
- Unterstützung bei der Mülltrennung vor allem für kleine Betriebe
- Umstieg auf umweltfreundliche Energieformen der Energieanbieter
- Umweltfreundliche Konzepte für die »Last Mile«
- Ausreichend E-Ladestellen im öffentlichen Raum
- Mehr Grün in Wien
- Verkehrsberuhigung in Wien
Was du tun kannst
Nimm Kontakt mit der Stadt auf, wenn du an Hürden für eine grüne Mobilität scheiterst. Zeig konkrete Bedürfnisse an Hand von Beispielen auf, damit wir sie an geeigneter Stelle nach Lösungen verlangen können. Gemeinsam betreiben wir Lobbying auf vielen Kanälen. Mit Hans Arsenovic haben wir eine laute Stimme im Wiener Gemeinderat.
6. Vom Wiener Wirtschaftsparlament fordern
- Mülltrennsysteme müssen allen Unternehmen zu gleichen Bedingungen zur Verfügung stehen – wir fordern zeitnah die Ausstattung mit Müllsammelsystemen auch für kleine Unternehmen
- Information und Beratung zu Fördermöglichkeiten zur Umsetzung ökologischer Maßnahmen für alle Mitgliedsbetriebe
- Die Wirtschaftskammer Wien geht mit gutem Beispiel voran und lässt sich zertifizieren.
- Kein Lobautunnel, keine Stadtstraße
Was du tun kannst
Schicke uns deine Ideen für das Wiener Wirtschaftsparlament! Gemeinsam formulieren wir den Antrag und unsere Delegierten bringen ihn ein.
7. Eine Kampagne starten
Für wichtige Themen kannst du gemeinsam mit uns eine Kampagne starten!
Wie z.B. die Lastenradkampagne von Guido Schwarz
Dafür haben wir unterschiedliche Möglichkeiten:
- Lobbying im Gemeinderat (z.B. Gleichstellung von Lastenrädern und Transport-KFZ)
- Anpassung von Verordnungen und Gesetzen fordern (Flächendeckende Versorgung mit Leihrädern – Beispiel Seestadt, Lademöglichkeit an E-Ladestationen, Abstellmöglichkeiten etc.)
- Best Practice Beispiele aufzeigen
- Das Angebot aufzeigen (z.B. Paris Maderna in Ottakring)
- Veranstaltungen machen (z.B. drei verschiedene Lastenradtypen auf einer Tour durch die Bezirke)
Was du tun kannst
Du hast eine Idee für eine Kampagne und kannst auch Ressourcen einbringen? Dann besprich das mit uns! Gerne unterstützen wir dich dabei!
8. Erfolge feiern mit Reality-Check für EPU/Kleinstunternehmen
a.) Flächendeckendes Pfandsystem
So toll sich die Einführung des flächendeckenden Pfandsystems, das wir seit Jahren gefordert haben, auch anfühlt, für kleine Getränkehersteller:innen, Abfüller:innen und Händler:innen braucht es eine einfach umzusetzende Lösung. Genau darum bringt sich das Bundesbüro der Grünen Wirtschaft in die Ausgestaltung der Richtlinien des Gesetzestextes ein.
b.) Herkunftsbezeichnung in der Gastronomie
Auf unsere Initiative hin gibt es nun eine Arbeitsgruppe im Fachverband der Gastronomie in der Wirtschaftskammer Österreich! Sie wird von unserem Mandatar Joachim Ivany geleitet.
Was du tun kannst
- Gehe mit gutem Beispiel voran und zeichne deine Produkte mit der Herkunft aus.
- Frage in der Gastronomie nach der Herkunft der Speisen.
c.) Die Filmwirtschaft bekommt einen Zertifizierungslehrgang für Nachhaltigkeit
Auf Betreiben der Grünen Wirtschaft und unserer Mandatarin Marion Rossmann wird es in Zukunft eine Ausbildung zum »Green Consultant« in der Filmwirtschaft geben. Das ist umso wichtiger, als viele Förderungen im Filmbusiness mittlerweile an Nachhaltigkeitskriterien gekoppelt sind.
9. Themenspeicher
Nicht jede Idee kann sofort umgesetzt werden. Manchmal ist ihre Zeit einfach noch nicht gekommen; manchmal fehlen uns schlichtweg die Ressourcen. Damit sie aber nicht in Vergessenheit gerät, kommt sie in unseren Themenspeicher.
Was du tun kannst
- Ist eine Idee aus unserem Themenspeicher ist genau dein Herzensthema? Dann übernimm die Themenpatenschaft und entwickle daraus Nachhaltigkeits-Hebel für deine Branche!#
- Was muss deiner Ansicht nach unbedingt in unseren Themenspeicher? Schreib uns ein Mail
a.) Verpackungen wiederverwenden – am Beispiel Kartons – Kartons werden recycelt. Aber noch ressourcenschonender wäre es, wenn sie einfach an die Unternehmerin/den Unternehmer nebenan weitergegeben werden könnte, damit er/sie den Karton wiederverwenden kann.
Möglichkeiten sich hier einzubringen:
- Facebook-Umfrage erstellen – wer würde dieses Angebot nutzen?
- Kartontauschbörse – welche Institution würde sich anbieten? Wer würde mitmachen?
b.) Deine Branche im internationalen Vergleich
- Beispiel: Sonja Franzke hat aus der Fachgruppe Buch- und Medienwirtschaft berichtet, dass Bücher nur im deutschsprachigen Raum in Plastik eingeschweißt werden.
- Wie sieht es in deiner Branche aus? Ist Österreich hier on Top oder doch noch unter ferner liefen, was die Nachhaltigkeit betrifft?
c.) Bio-Einkaufsgenossenschaften
Unser Mandatar und Mitglied der Bundesleitung Florian Warnecke ist Sprecher der Biohamster, der Hietzinger Foodcoop und hat einen reichen Erfahrungsschatz. Denn wenn Foodcoops und kleine Bioläden miteinander einkaufen, können bessere Preise erzielt werden.