Die Zukunft der Wirtschaftskammer ist weiblich.

Das Wiener Wirtschaftsparlament hat getagt.

Die gleichberechtigte Vertretung von Frauen in allen Bereichen der Wirtschaft stand für uns auch beim heutigen Wirtschaftsparlament der Wirtschaftskammer Wien im Fokus. Um diese längst überfälligen Ziele in die Realität umzusetzen, haben wir drei Anträge zum Thema eingebracht:

»Exponentielle, sichtbare Erhöhung des Frauenanteils auf Funktionärsebene«

»Überfraktionelle Besetzung der Vorstandspositionen in Frau in der Wirtschaft & Junge Wirtschaft«

»Unternehmensgründungsförderung für Frauen«

»Die vielen aktiven und umtriebigen Unternehmerinnen tragen mit ihrer Arbeit tagtäglich zu einer nachhaltigen und zukunftsfitten Wiener Wirtschaft bei. Wir müssen sie endlich auch strukturell in die Interessensvertretung einbinden und zuhören, was die Frauen dieser Stadt zu sagen haben«, betonte Sonja Franzke, Co-Regionalsprecherin der Grünen Wirtschaft Wien. »Eine Interessensvertretung, die die Anliegen von Unternehmerinnen vertritt, muss auch maßgeblich von Frauen repräsentiert werden. Nothing about us without us.«

Deshalb fordern wir:

Strukturelle Anpassungen für deutlichere Sichtbarkeit von Unternehmerinnen.

Denn Frauen stellen einen erheblichen Anteil der Arbeitskraft und verkörpern erfolgreiche unternehmerische Fähigkeiten des Landes. Der Frauenanteil bei Neugründungen von
Einzelunternehmen lag im Jahre 2022 bei 51,5 Prozent. Trotzdem sind sie auf der Funktionärsebene der Wirtschaftskammer massiv unterrepräsentiert. Nicht mal jede fünfte Funktionärsposition ist von einer Frau besetzt.

Sonja Franzke Foto: WKW / Florian Wieser

Um die Sichtbarkeit von Frauen im Unternehmertum zu erhöhen, müssen zusätzlich institutionelle Hindernisse innerhalb der Wirtschaftskammer abgebaut werden.

Mit unserem Antrag »Frauenanteil auf Funktionärsebene«, der beim heutigen Wirtschaftsparlament einstimmig angenommen wurde, wollen wir genau das erreichen.

Die Wirtschaftskammer verpflichtet sich durch unsere Bemühungen, die Fraktionen dabei zu unterstützen, den Frauenanteil auf Funktionär:innenebene maßgeblich zu steigern.

Damit ist ein erster Schritt getan. Bis zu einer modernen, vielfältigen und bunten Interessensvertretung gibt es trotzdem noch viel zu tun.

Interessensvertretungen müssen divers sein.

Sonja Franzke Foto: WKW / Florian Wieser

Für viele junge Unternehmer:innen stellen die Wirtschaftskammer-Organisationen »Frau in der Wirtschaft« sowie »Junge Wirtschaft« wesentliche erste Anknüpfungspunkte an die Kammer dar. Sie bieten vielfältige Möglichkeiten der Interessensvertretung und des branchenübergreifenden Vernetzens.

Die Vorstände sind derzeit nur von Personen aus zwei Fraktionen besetzt. Das ist eine Einschränkung der Meinungsvielfalt und entspricht in keiner Weise dem Anspruch und Eindruck, alle Wirtschaftstreibenden zu vertreten.

Deshalb fordern wir mit dem Antrag »Überfraktionelle Besetzung der Vorstandspositionen« endlich gelebte Vielfalt in diesen Organisationen.

Denn nur eine diversifizierte Führungsebene kann die spezifischen Bedürfnisse und Herausforderungen dieser vielfältigen Welt der Unternehmer:innen besser vertreten.

Förderungen müssen die Lebensrealität aller widerspiegeln.

Maria Lackner Foto: WKW / Florian Wieser

Immer mehr Frauen gründen Unternehmen. Der Frauenanteil bei den Unternehmensgründungen hat sich in Österreich in den letzten 30 Jahren nahezu verdoppelt. Seit über einem Jahrzehnt sind es mehr Frauen als Männer, die Unternehmen gründen. Leider spiegeln sich in den Angeboten der Unternehmer:innenförderprogramme die spezifischen Bedürfnisse von Frauen noch zu wenig deutlich wieder.

Um den Lebenswirklichkeiten von Frauen gerecht zu werden und die wirtschaftliche Entwicklung von Unternehmerinnen bestmöglich zu unterstützen, benötigt es geschlechterspezifische Förderprogramme.

Unser Antrag »Unternehmensgründungsförderung für Frauen« fordert deshalb, dass frauenspezifische Aspekte und Angebote bei den Gründungsprogrammen berücksichtigt bzw. geschaffen werden.

 

Ende gut, alles gut?

Auch wenn die Freude groß ist, dass unserem Antrag »Frauanteil auf Funktionärsebene« einstimmig zugestimmt wurde und somit ein Schritt in die richtige Richtung gesetzt wurde, sind wir mit unseren Bemühungen noch längst nicht am Ende angekommen.

Jetzt geht es darum die Wirtschaftskammer und die anderen Fraktionen dabei zu unterstützen, wirkungsvolle Maßnahmen zu setzen und ihr Wort zu halten. Denn mit leeren Worthülsen geben wir uns keinesfalls zufrieden. Wir bleiben weiter dran und kämpfen für eine nachhaltige und gerechte Zukunft durch eine öko-soziale Transformation der Wiener Wirtschaft.

Unsere Delegierten zum Wirtschaftsparlament Foto: WKW / Florian Wieser

 

 

Hier findest du unsere Anträge im pdf-Format:

WP20231129_GWAnträge