Wie wir die grüne Wirtschaft der Zukunft bauen
Die kleinen Erfolge der Grünen Wirtschaft werden oft unterschätzt. Dabei steckt in ihnen eine besondere Botschaft, wie meine Lieblings-Erzählung einer Mandatarin bei der heurigen Netzwerkstatt zeigt.
Wenn Mitglieder und Mandatar:innen der Grünen Wirtschaft aus ganz Österreich zusammenkommen wie kürzlich bei der Netzwerkstatt, ist das für mich immer eine Freude. Solche Treffen motivieren mich und bestärken mich in dem Gefühl, Teil einer großen Gemeinschaft Gleichgesinnter zu sein. Besonders freue ich mich, von den kleinen und großen Erfolgsgeschichten zu hören, die wir in den letzten Monaten in den verschiedenen Branchen und Bundesländern erreicht haben.
Vielleicht ist meine Vergangenheit in der Baubranche der Grund dafür: Jedenfalls fasziniert es mich, wie jede und jeder im eigenen Feld einen kleinen Baustein anbringt – und nach und nach entsteht daraus etwas Neues, etwas Großes: das faire und nachhaltige Wirtschaftssystem der Zukunft.
Gerade die kleinen Dinge zeigen so wunderbar, wie wenig es manchmal braucht, um den nächsten Stein auf die Mauer zu setzen. Deshalb inspirieren sie mich besonders. Und damit ist nicht gesagt, dass die großen Erfolge der Grünen Wirtschaft – wie etwa das neue, grüne Filmfördermodell oder die Einführung einer vegetarisch-veganen Kochlehre – nicht all die Aufmerksamkeit verdienen, die sie erhalten.
Doch ein Haus besteht eben nicht nur aus den großen Fenstern und den schönen Türen, die sofort ins Auge fallen. Damit am Ende alles passt, braucht es sehr viele einzelne und präzise Handgriffe.
Mein Favorit bei der Netzwerkstatt: Die Fachgruppe UBIT fördert die Organisation von Veranstaltungen durch ihre Mandatar:innen. Auf dem entsprechenden Antragsformular steht auf Betreiben von Astrid Roth der Grünen Wirtschaft mittlerweile die Frage: Welchen Beitrag leistet diese Veranstaltung für die Gleichberechtigung von Frauen und Mädchen in der Branche?
Kein Ausschlusskriterium für eine Förderung, aber ein einfaches und kostenloses Mittel zur Bewusstseinsbildung, das zum Nachdenken anregen soll, bevor der nächste Hackathon von lauter Männern für lauter Männer veranstaltet wird.
Kleine Erfolge wie diese sind es, die mir auch in den Tagen nach der Netzwerkstatt noch im Gedächtnis bleiben, während ich über den nächsten Baustein für unser Wirtschaftssystem nachdenke, den es zurechtzuschneiden und zu setzen gilt.
Sabine Jungwirth
Bundessprecherin der Grünen Wirtschaft