Regionalsprecher Bernhard Seeber und Braunauer Stadtrat Günter Winterstätter zu Besuch bei Zagler Müslibär in Braunau
Florian ist mit dem Müsli-Löffel im Mund groß geworden, wie er uns launig erzählt. Schon als kleiner Bub ist er durch die duftende Müsliküche seiner Eltern gelaufen. Begonnen hat alles 1980, als sein Vater Alois – ein Pionier der Bio-Bewegung – die erste kleine österreichische Bio-Müsli Manufaktur, als Bestandteil seines Bioladens im Zentrum von Braunau, gründete. Jahre später reifte dann in Florian die Idee, die Bio-Müsli Manufaktur weiter auszubauen und alles auf eigene Füße zu stellen. So entstand 2014 das Unternehmen Zagler Müslibär.
Wir trafen Florian Zagler und seine leitende Mitarbeiterin Andrea Söllinger am Produktionsstandort in Braunau am Inn.
Mit seinem kleinen, aber dafür umso engagierteren Team von 4 Leuten werden hier köstliche Müslis in sorgsamer Handarbeit gezaubert. Denn auf maschinelle Produktionsstraßen verzichtet der Müslibär ganz bewusst. Florian legt seinen Fokus lieber auf Innovationskraft und Kreativität und so umfasst das Sortiment mittlerweile 26 verschiedene Müsli-Sorten und vegane Bio-Fruchtschnitten. Am Standort werden täglich drei Tonnen Zutaten verarbeitet, oder anders gesagt 6.000 Müslipackungen.
»Wer will, dass etwas Gutes herauskommt muss das Beste hineintun«
»In unseren Müslis stecken ausnahmslos Rohstoffe aus 100 % kontrolliert biologischem Anbau. Vorzugsweise von Bäuer:innen aus unserer Region, das ist uns ganz besonders wichtig« betont Florian und ergänzt schmunzelnd »denn wer will, dass etwas Gutes herauskommt muss das Beste hineintun«. Wie wir erfahren, spielt neben den hochwertigen Rohstoffen aber auch die Zeit und die sorgfältige Verarbeitung eine weitere wichtige Rolle. So werden Zutaten im Ofen langsam knusprig gebacken und über Nacht durch die Raumluft getrocknet. Das sorgt dafür, dass die Müslis auch noch knusprig bleiben, wenn sie längst in Milch oder Joghurt baden.
»Zutatenliste möglichst kurz, transparent und ehrlich«
Bei unserem Gespräch kommen wir am heiklen Thema Palmöl nicht vorbei. Florian und Andrea klären auf, dass Palmöl nicht gleich Palmöl ist. »So, wie wir auch bei allen anderen Rohstoffen auf beste Qualität achten, verwenden wir ausschließlich ungehärtetes RSPO-zertifiziertes Bio-Palmöl aus Südamerika für sechs unserer Müsli-Mischungen.« Dieses wird nachweislich nachhaltig hergestellt und unterliegt strengen ökologischen und humanitären Rahmenbedingungen. Natürlich wird von Florian und Andrea auch immer wieder versucht einen adäquaten Ersatz zu finden. »Wir verwenden ja bereits Bio-Sonnenblumenöl, dort wo es uns aufgrund der Rezeptur möglich ist, und es keine zusätzlichen Stabilisatoren, Emulgatoren oder andere Zusatzstoffe braucht. Das gelingt eben leider nicht bei allen Rezepturen, da uns sehr wichtig ist, die Zutatenliste möglichst kurz, transparent und ehrlich zu gestalten.« berichten die beiden von ihren Bemühungen.
»Liefer- und Produktionskette müsste viel genauer deklariert werden«
Eine weitere Schwierigkeit sehen die beiden in der oftmals verwirrenden Lebensmittelkennzeichnung. »Immer wieder wenden sich Kund:innen an uns, weil sie sich schlichtweg nicht auskennen und auch die Liefer- und Produktionskette müsste viel genauer deklariert werden« finden Florian und Andrea klare Worte. Als Beispiel nennen sie den starken ausländischen Mitbewerb. Denn viele bekannte Müslis werden im Ausland billig produziert und in Österreich lediglich verpackt. Darum haben sie auch preisseitig einen Wettbewerbsvorteil. »Unsere Manufaktur produziert ausschließlich in Österreich mit viel Handarbeit und hauptsächlich österreichischen Rohstoffen, und wir zahlen auch die Steuern in Österreich. Das sollte auf der Packung draufstehen, denn das wäre fair für uns heimische Produzent:innen, und für viele Kund:innen wäre das auch kaufentscheidend.« betonen die beiden.
»Aus den Regionalregalen herausgewachsen«
Trotz allem ist der Müslibär aus den Regionalregalen in den Supermärkten herausgewachsen und hat mittlerweile ganz Österreich, Deutschland und die Schweiz erobert. Natürlich sind die stark gestiegenen Energie- und Rohstoffkosten auch für das Unternehmen eine enorme Herausforderung, aber aufgrund der guten letzten Jahre kann der Betrieb das ausgleichen. »Einzig das für uns sehr wichtige Projekt die Manufaktur energieunabhängig zu machen, mussten wir verschieben.« erzählen die beiden etwas wehmütig, »das geht sich liquiditätstechnisch aktuell nicht aus. Denn es war uns wichtiger die Löhne der Mitarbeiter:innen anzupassen und die Preiserhöhung so gering wie möglich zu halten.«
Auszeichnungen für den Müslibär gabs schon viele. Das Müsli »Fred&Wilma« wurde sogar als „BESTES BIO 2021“ ausgezeichnet. Wir gratulieren zu diesem Erfolg!
Zum Abschluss gibt’s für alle eine Tasche voll Müslikostproben zum Mitnachhause nehmen. Wir bedanken uns für die informativen und spannenden Einblicke in die Müsliproduktion und wünschen dem Müslibär und seinem Team weiterhin viel Erfolg!
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