WAS UNS BEWEGT #WUB
Was bewegt dich? Was bewegt mich? Darüber macht sich unser Regionalsprecher August Lechner regelmäßig in seinem Meinungsbeitrag Gedanken …
Wer fürchtet sich vorm Klimaschutz?!
Auch schon gehört?
Die Stimmen werden wieder lauter: »Alles Schwachsinn! Die Klimahysterie treibt uns in den Ruin. Opa hat alles aufgebaut und die Enkel ruinieren es.«
Worum geht es da eigentlich? Es geht um viel. Es geht um Europa, die Klimakrise, steigende Energiepreise und um die Sorge, unser Wohlstand könnte schwinden.
»Oh nein, die Industrie wandert ab!«
Einige Leute machen sich doch tatsächlich Sorgen, dass die Industrie in Panik gerät und auswandert, wenn wir unsere Emissionen drastisch reduzieren. Wieso sie nicht auch gleich »Die Löhne runter!« und »Nieder mit den Gewerkschaften!« schreien, ist mir ein Rätsel. Da haben sie offensichtlich etwas übersehen. Aber hey, wer schürt denn diese Angst eigentlich? Ist es nicht die Industrie selbst, die diese Angst verbreitet? Vielleicht sollten wir ihr ein paar schnelle Yoga-Übungen beibringen, um ihre »Abwanderungs-Panik« zu lindern. »Ommmm… bleib doch hier, liebe Industrie, du wirst es lieben grün zu sein!«
»Oh nein, die fossile Energie wird immer billiger, wenn wir nix mehr kaufen. Da werden andere Länder dann mehr davon konsumieren.«
Na klar, wenn die EU ihre Emissionen senkt, bleiben die Ölkonzerne auf ihrem billigen Dreck sitzen. Darauf warten sie doch alle, die Länder rings um uns. Endlich die Maschinen anwerfen und die eigenen Städte im Smog untergehen lassen. Und alles, was dann billigst produziert wird, geht schnurstracks nach Europa. Aber hallo, passiert das nicht schon längst? Wäre es nicht an der Zeit, da etwas zu ändern?
»Oh, nein, Kohlenstoffdioxid ist doch nicht gefährlich. Es hat gerade mal 0,04 % Volumenanteil in unserer Atmosphäre.«
Na klar, und weil ich nur 0,04 % Koffein in meinem Kaffee habe, kann ich den ganzen Tag problemlos 10 Tassen trinken, oder? Manchmal sind es die kleinen Dinge, die große Auswirkungen haben! Ja, der Volumenanteil von Kohlenstoffdioxid in unserer Atmosphäre mag auf den ersten Blick winzig erscheinen, aber wir sollten nicht vergessen, dass selbst ein Hauch von etwas Mächtigem wie Chili unserem Essen die Schärfe verleiht. Ähnlich verhält es sich mit CO₂ – auch in kleinen Mengen kann es große Veränderungen bewirken.
Also lassen wir uns nicht von den Zahlen täuschen! Es geht nicht nur um den winzigen Prozentsatz, sondern um die Auswirkungen, die CO₂ auf unser Klima, unsere Ozeane und unsere Ökosysteme hat. Es ist wie der berühmte Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt – jeder zusätzliche Tropfen CO₂ trägt zur Klimaerwärmung bei und verstärkt den bereits existierenden Effekt.
Jetzt mal im Ernst liebe Leute, die Bekämpfung der Klimakrise erfordert tatsächlich einen globalen Ansatz. Aber das bedeutet nicht, dass die EU untätig bleiben sollte.
Indem wir unsere Emissionen auf null senken, setzen wir ein wichtiges Beispiel und zeigen anderen Ländern, dass es möglich ist. Wir können Innovationen vorantreiben, grüne Arbeitsplätze schaffen und gemeinsam an einer nachhaltigen Zukunft arbeiten. Natürlich müssen wir auch sicherstellen, dass die Industrie nicht einfach abwandert. Durch Investitionen in grüne Technologien und die Einbindung von Umweltauflagen in Handelsabkommen können wir sowohl Arbeitsplätze als auch Umweltstandards schützen. Und ja, fossile Energien könnten vorübergehend billiger werden, aber langfristig sollten wir uns auf erneuerbare Energien konzentrieren und den globalen Wandel vorantreiben.
August Lechner
Regionalsprecher der Grünen Wirtschaft NÖ