Zehn Jahre nach der Katastrophe von Rana Plaza fordert die Grüne Wirtschaft von BM Kocher (ÖVP) endlich konkrete Ergebnisse: „Wir brauchen faire Regeln gegen Ausbeutung und Verantwortungslosigkeit – auch im Interesse jener Unternehmen, die sich vorbildlich verhalten.“

Zehn Jahre nach der Katastrophe von Rana Plaza ist ein EU-weites Lieferkettengesetz auf der Zielgeraden. „BM Martin Kocher und die ÖVP-Delegation im EU-Parlament sollen sich im Interesse der österreichischen Unternehmen dafür einsetzen, dass verbindliche Sorgfaltspflichten und unabhängige Kontrollen entlang der gesamten Lieferkette gesetzlich verankert werden“, sagt Sabine Jungwirth, Bundessprecherin der Grünen Wirtschaft.

Beim Zusammensturz der Textilfabrik Rana Plaza in Dhaka (Bangladesch) starben am 24. April 2012 1.175 Menschen, über 2.000 wurden verletzt. Mindestens 29 weltweit tätige Marken ließen in der Fabrik ihre Produkte fertigen. Rana Plaza gilt als die schwerste Katastrophe in der Geschichte der Textilindustrie.

Selbstverpflichtungen reichen nicht

Seitdem gab es einige Verbesserungen, die jedoch weitgehend auf Selbstverpflichtungen der Industrie basieren. „Das reicht nicht aus. Die momentanen Regeln fördern geradezu Ausbeutung und Verantwortungslosigkeit, weil sich einzelne Unternehmen dadurch finanzielle Vorteile verschaffen können“, kritisiert Jungwirth. „Umgekehrt zahlen jene Unternehmen drauf, die verantwortungsvoll wirtschaften, für Sicherheit sorgen und faire Löhne zahlen.“

Die Grüne Wirtschaft fordert daher seit Jahren ein starkes Lieferkettengesetz auf EU-Ebene, das faire Bedingungen für alle Unternehmen herstellt. „Zehn Jahre Verhandlungen seit Rana Plaza sind genug – jetzt ist es Zeit für Ergebnisse“, betont Jungwirth.