„Eine faire Wirtschaft bietet gleiche Chancen für alle“, betont Sabine Jungwirth, Bundessprecherin der Grünen Wirtschaft, zum Tag der Frau und macht konkrete Vorschläge zur Verbesserung.

Bei der Teilhabe von Frauen am Wirtschaftssystem hat Österreich nach wie vor Nachholbedarf. Obwohl Frauen fast die Hälfte der Unternehmen gründen, verdienen Unternehmerinnen nur halb so viel wie ihre Kollegen. Das liegt vor allem daran, dass Frauen im Durchschnitt weniger Vermögen zur Verfügung haben und mehr unbezahlte Arbeit für Haushalt und Familie übernehmen.

Ungleichheiten beseitigen

Die Grüne Wirtschaft will Unternehmerinnen fördern und Ungleichheiten und unnötige Hürden für ihren wirtschaftlichen Erfolg beseitigen.

„Es geht nicht um einen Kampf der Geschlechter. Von einem fairen Wirtschaftssystem profitieren wir alle: Denn die eigenen beruflichen Chancen sollten nicht vom Geschlecht abhängen. Oder davon, ob jemand Kinder hat oder viel Vermögen besitzt“, unterstreicht Sabine Jungwirth, Bundessprecherin der Grünen Wirtschaft.

Die Grüne Wirtschaft macht konkrete Vorschläge, wie ein ausgeglicheneres Wirtschaftssystem zu erreichen ist:

1. Gründerinnen fördern
  • Coaching für Frauen: Spezifische Coaching-Angebote unter dem Motto »Trau dich!« helfen in der Gründungsphase.
  • Förderprogramme: Hilfe bei der Finanzierung von Gründung und Unternehmenswachstum für Frauen, die oft aus nachtteiligen Positionen starten.
2. Soziale Absicherung verbessern
  • Kampf der Altersarmut: Ein prekäres Einkommen führt viele Unternehmerinnen direkt in die Altersarmut. Mit dem Grünen Pensionsmodells soll jede Person im Pensionsalter eine existenzsichernde Sockelpension erhalten, die um einen erwerbsabhängigen Zuschlag ergänzt wird.
  • Krankengeld-Regelung: Krankengeld soll bereits nach sieben Tagen ausbezahlt werden (statt wie bisher rückwirkend nach 42 Tagen).
  • Selbstbehalt abschaffen: Der Selbstbehalt in der Krankenversicherung soll für ärztliche Leistungen abgeschafft werden.
3. Kleine Unternehmen steuerlich entlasten
  • Bildungsfreibetrag: Wer sich nicht weiterbildet, verliert den Anschluss. Ein steuerlich absetzbarer Bildungsfreibetrag soll vor allem kleine Unternehmer:innen bei dieser Herausforderung unterstützen.
4. Kinderbetreuung ausbauen
  • Mehr Plätze: Ein flächendeckendes Angebot an Betreuungsplätzen soll Eltern und insbesondere Frauen den raschen Wiedereinstieg ins Berufsleben ermöglichen.
  • Mehr Qualität durch eine gute Ausbildung des Personals, kleinere Gruppengrößen, längere Öffnungszeiten und gesundes Essen. Unsere Kinder sind unsere Zukunft und verdienen die besten Bedingungen.
5. Frauen und ihren Interessen Raum geben
  • Frauenquote: Frauen sollten mindestens 30 Prozent der Führungspositionen in der Wirtschaftskammer innehaben. Die Wahlvorschläge sollten paritätisch (50:50) besetzt werden.