WAS UNS BEWEGT #WUB
Was bewegt dich? Was bewegt mich? Darüber macht sich unser Regionalsprecher August Lechner regelmäßig in seinem Meinungsbeitrag Gedanken …
Ticket zum Klimaglück
Glücklich ist, wer ein Klimaticket sein Eigen nennen darf.
An die 200.000 Menschen haben sich bereits für diese elegante Art des Reisens entschieden und genießen den Komfort, einfach in den nächsten Zug oder Bus zu steigen, um kreuz und quer durchs Land zu fahren: CO2-neutral und für viele unerwartet komfortabel.
Unternehmer:innen dürfen, dank der ökosozialen Steuerreform, seit Jänner dieses Jahres die Hälfte der Ausgaben für das Klimaticket steuerlich geltend machen – ohne die betriebliche Nutzung im Detail nachzuweisen! Da hat sich unser unternehmerischer Alltag wieder mal gewaltig vereinfacht. Typisch Grünes Wirtschaften!
Genau der richtige Zeitpunkt für Gedankenspiele rund um das Thema Klimaticket!
Wer sich mit Öffis auf Reisen begibt, weiß viel zu berichten: Zugverspätungen, fehlende Anschlussmöglichkeiten, Umleitungen, um nur einige der uns allen bestens vertrauten Begleiterscheinungen der Massenbeförderung anzusprechen.
Umgekehrt gibt es mittlerweile aber eine Vielzahl an durchaus coolen und trendigen Fortbewegungsmöglichkeiten. Schon mal E-Car-Sharing genutzt? Mit dem neuesten Flitzer geht’s damit in Windeseile vom Bahnhof zur Therme und das, zumindest für mich, in unbezahlbarer Vollausstattung. Oder vielleicht schon mal mittels E-Scooter ganz sportlich von einem Ende der Stadt zum anderen geglitten? Cool, leider aber auch kompliziert – da braucht es Apps, Kreditkarten und Benutzerkonten. Muss denn das so schwierig sein?
Ein konkretes Ziel könnte also durchaus lauten, unser Klimaticket in ein umfassendes Mobilitätsservice umzuwandeln. Werfen wir doch mal einen Blick in die Schweiz, wo mittels SwissPass bereits Bergbahnen und Fähren genutzt werden können. Das muss nicht zwangsläufig kostenlos sein, aber zumindest kostengünstiger. Auf jeden Fall könnte die Zahlungsabwicklung komfortabler als heute über eine integrierte Chip-Karte erfolgen. So wird aus dem Klimaticket eine universelle Mobilitätskarte für ganz Österreich.
Veränderung braucht Anreize. Vielleicht wäre eine österreichweit einheitliche Halbpreis-Karte, ein sogenanntes „Klimaticket light“ die Lösung, um Menschen ins Boot zu holen, die bis heute kaum oder gar nicht mit Öffis in Berührung kamen.
In Hinblick auf die Klimakrise und ihre Herausforderungen ist eines jedenfalls klar: Unser Klimaticket kann, wollen wir bis 2040 klimaneutral sein, nur der Anfang einer weit umfassenderen Mobilitätswende sein.
August Lechner
Regionalsprecher der Grünen Wirtschaft NÖ