Wegbegleitung für alle Lebenslagen
Martina ist seit 2013 selbstständig. Sie ist eine Unternehmerin mit vielen bunten und spannenden Aufgaben, die immer nah am Menschen sind. Als Organisationsentwicklerin hilft sie beispielsweise Unternehmen ihre Potenziale zu erkennen und auszuschöpfen. Als Trainerin versucht sie den Blick für politische Themen, Kommunikation oder auch Jugendarbeit zu stärken. Als Coach hilft sie Einzelpersonen oder Gruppen bei der persönlichen und beruflichen Weiterentwicklung. Was diese Tätigkeiten gemeinsam haben? Martina begleitet Transformationsprozesse, temporär und punktuell.
Vom Brände löschen und von der Macht der Veränderungen berichtet sie bei #vordenvorhang:
Was hat dich inspiriert, dich selbstständig zu machen?
Martina Eisendle: Viele Jahre unterstützte ich einzelne Personen und Gruppen in der Sozialen Arbeit bei der Lösung von persönlichen Problemlagen, etwa zu den Themen Gewalt, Beruf, Gesundheit und bei der Bewältigung von Diskriminierungserfahrungen. Dabei empörte mich immer das Erkennen von sozialer Ungleichheit und ich sah die Auswirkungen gesellschaftlicher Entwicklungen auf Einzelne. Diese Arbeit war wichtig, doch zunehmend erlebte ich mich als „Feuerwehr“, deren Arbeit erst Wirkung entfaltete, wenn das Feuer schon gelegt war.
Wofür setze ich meine Lebenszeit ein? Wo kann ich mit meinen Erfahrungen größtmögliche Wirkung erzeugen? Das sind die Fragen, die sich vor meiner Selbstständigkeit aufgedrängt haben. Und ich wurde Organisationsentwicklerin, um jene bestmöglich zu unterstützen, die einen guten Beitrag zu mehr soziale Gerechtigkeit leisten und leisten wollen. Auch die Ermutiger:innen brauchen Ermutigung!
Ich sehe mich als temporäre Wegbegleiterin und Moderatorin. Ich habe Freude an der Begleitung von Gruppen und Prozessen und verfüge über einen Werkzeugkasten an Wissen und Methoden, mit denen ich Veränderungsprozesse unterstützen kann.
Was ist »grün« an deinem Unternehmen?
Bei jedem neuen Auftrag stelle ich mir die Frage: Welche Auswirkungen hat mein unternehmerisches Handeln auf jene, die nach uns kommen? Und teilen meine Kund*innen diese Werte? Die Welt „brennt“ und ich sehe mich im Team „hope“, nicht im Team „fear“. Deshalb treffe ich die Wahl und unterstütze als Organisationsentwicklerin bevorzugt jene Organisationen, die in ihrem Werteverständnis einen Beitrag für Wandel leisten. Etwa dafür, wie die Klimaziele zu erreichen sind. Oder jene, die das Thema „Soziale Gerechtigkeit“ auf ihrer Agenda haben. Deshalb sind meine Kund:innen oft im öffentlichen Bereich, in Vereinen oder in der sozialen und politischen Arbeit zu finden.
Wofür brennst du als Unternehmerin?
Wir befinden uns in einem Transformationsprozess, die Welt ist im Wandel. Überall dort, wo Menschen zusammenkommen, stellen sich neue Fragen nach Sinn, Zugehörigkeit und Selbstwirksamkeit. Und dort tauchen auch Konflikte auf. Deshalb glaube ich, dass es mehr Gelegenheiten braucht, in denen sich Menschen und Organisationen mit dem Thema Veränderung auseinandersetzen, um ihr ganzes Potential entfalten zu können. Ich mache mir ein Bild von der Zukunft und ermutige meine Kund:innen, von der Zukunft her zu denken und ein Teil der Lösung zu werden.
Es geht mir um soziale Gerechtigkeit. Das Erreichen der Klimaziele. Die Partizipation von jungen Menschen. Die Verteidigung und Weiterentwicklung von demokratischen Prozessen.
Vielen Dank für das Interview!
Das Interview führte Vanessa Zwieb
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Fotocredit Titelbild: © Angela Lamprecht