Viele Teile ergeben ein Ganzes

Martina Sattmann
Martina Sattmann

Martina Sattmann war „mit Leib und Seele“ Kindergarten- und Hortpädagogin. „Bloß nicht so eine ‘Ringareiha-Tant’, mit wehenden Röcken, mütterlichen Ambitionen und immer nur lieb und duldsam. Ich habe die Kinder mit sozialen Kompetenzen und Eigenverantwortung durch viel Interagieren, Dramatisieren und Experimentieren ausgestattet.“, betont sie. Sie seien viel in den Wald gegangen, oder haben Exkursionen in die Stadt unternommen, wobei die „Autofahrerkinder“ das U-Bahn-Netz kennenlernen durften und vielseitig durch Museumsbesuche, Veranstaltungen und Besichtigen besonderer Plätze inspiriert wurden. Dabei sei auch der Umweltschutz ein wichtiges Thema gewesen, indem Martina die Kinder darauf aufmerksam gemacht habe, wie „schludrig“ die Menschen mit Abfall umgingen. Es sei ihnen selbst aufgefallen, wenn sich zum Beispiel im Geäst eines Baumes an einer Haltestelle Plastiksackerl verfangen hätten. „Das Resümee der Kinder: ‘Wir werden einmal nicht so’. Hoffentlich ist das gelungen.“, wünscht sich Martina Sattmann.

Aber nicht nur die soziale und geistige, sondern auch die gesundheitliche Verantwortung gehört für sie zu ihrer holistischen Weltanschauung. Daher hat sie nebenberuflich eine Ausbildung zur Heilmasseurin und Heilbademeisterin gemacht, weil sie mit den eigenen Händen etwas bewerkstelligen wollte, was nützlich und hilfreich ist.

So ist Martina bereits über 40 Jahre Masseurin, jetzt Energetikerin, und hat durch erfolgreich abgeschlossene Studien und Ausbildungen in Wien und Ohio zahlreiche Zusatzqualifikationen erworben, wie z.B. Lymphdrainage (MLD), Bindegewebsmassage (BGM), Fußreflexzonenmassage (FRZ), oder auch Polarity. „Polarity ist eine energetische Anwendung am Körper, mit Halte- und Verbindungsgriffen – ähnlich der Cranio Sacral-Anwendung – und wurde von dem Austro-Amerikaner Dr. R. Stone in die Welt gesetzt. Da auch im Hinblick auf Ernährung, Bewegung und Bewusstsein in dieser ganzheitlichen Polarity-Methode viel enthalten ist, womit ich mich identifizieren kann, habe ich mich dazu entschieden, als Polarity-Praktikerin selbständig zu sein“, erzählt Martina. Alle Aus- und Weiterbildungen leistete sie nebenberuflich und als Alleinerzieherin zweier nun bereits erwachsener Kinder.

Doch auch die Lebensberatung hat bei Martina einen besonderen Akzent: „Mit dem Schwerpunkt ‘Unterstützung aller Menschen, die mit der Erziehung von Kindern betraut sind’, möchte ich auch Menschen ansprechen, die nicht unmittelbar blutsverwandt, sondern in liebevoller und förderungswilliger Verbindung mit Kindern in Kontakt sind, die ihnen anvertraut werden. Sowohl die Patchwork-Konstellation in einer Familie, die immer zeitgemäßer wird, als auch Umstände, in die wir im Laufe unseres Lebens geraten, sollen keine negativen Abweichungen von einem traditionellen Familienbild darstellen. Wir sind nicht alle gleich, und das ist das Interessante an uns“, findet Martina.

Wir haben uns mit Martina über die Selbstständigkeit und ihr Unternehmer*innentum unterhalten:

Was hat dich inspiriert, dich selbstständig zu machen?

Martina Sattmann: Die Ausübung meiner Fachgebiete (s.o.) erforderte die Selbständigkeit, da ich damit sonst nur „nebenbei“, vielleicht für Freunde und Verwandte, aber doch nur in einem Schattendasein aktiv hätte sein können. Der Schritt ist mir nicht leicht gefallen, da ich wie viele andere Österreicher*innen das Sicherheitsdenken implementiert bekommen habe. Aber als mein Arbeitgeber, die Wiener Kinderfreunde, nicht so recht umgehen konnten mit einer, die eine Bildungskarenz für sich in Anspruch genommen hatte, stand der Entschluss fest, mich 22 km vor Wien in St. Andrä mit meinen Angeboten in eigener Praxis selbständig zu machen. SYNERGY&BALANCE: Viele Synergien tragen dazu bei, dass wir in Balance kommen, in Ausgewogenheit ein gesundes, selbstbestimmtes Leben führen können, wenn der Energiefluss nicht gehemmt wird. Und den unterstützt Polarity.

Was ist grün an deinem Unternehmen?

Erst einmal befindet sich meine Praxis in grüner Umgebung, nahe der Hagenbachklamm in St. Andrä vor dem Hagenthale. Meine Pflanzen in Haus und Garten sehe ich als grüne Visitenkarte. Meine Werkzeuge sind die eigenen Hände, die Blockaden aufspüren. Das Räuchern mittels Moxakraut für die Tiefenwirkung, die Arbeit mit Düften und Steinen und meditative Musik ausgesuchter Interpreten runden eine Atmosphäre ab, die einen wohligen Zustand in vertrauensvoller Atmosphäre schaffen.

Gespräche mit meinen Klient*innen, die eindeutig grüne Anschauungen zum Inhalt haben, bringen einen humanistischen Ansatz zum Ausdruck, laut dem die Menschen als von Natur aus begabt und mit denselben Rechten ausgestattet sind. Erfahrungen mit Menschen verschiedenster Altersgruppen und Herkunft lassen Offenheit zu und bringen Verständnis für unterschiedliche Lebensentwürfe.

In meiner Praxis haben Wettbewerb, Abfall, zu viel Elektronik usw. keinen Platz. Die Begegnung ist natürlich und kommunikativ, fördert die Zwischenmenschlichkeit und trägt somit zu innerer Balance bei.

Wofür brennst du als Unternehmerin?

Ich merke, dass ich von dem herrschenden Mainstream abweiche. Ich gönne jungen Leuten ihre unternehmerische Tatkraft, sehe aber Übertreibungen, die sich bereits gegen die Gesellschaft richten. Ich selbst mag die Übersichtlichkeit in den sachlichen, die Ehrlichkeit in den zwischenmenschlichen Beziehungen und die Resultate einer gelungenen Zusammenarbeit zwischen Klient*innen und Anbieter*innen. Diese Kriterien lassen mich hinter meiner Arbeit stehen. Ich merke als Konsumentin, wenn ich verhöhnt und zum Besten gehalten werde. Ich selbst würde nicht Oberflächlichkeit verkaufen und bemühe mich daher, Qualität anzubieten.

 

 

Vielen Dank für das Interview!

Das Interview führte Annalena Goldnagl.

Links:

Website: www.synergy-balance.com
LinkedIn: linkedin.com/in/martinasattmann/

 


Fotocredits rechtes Bild im Titelbild: Patrick O. Kainz