Nur der S-Link mit kurzzeitig unterirdischer Durchquerung der Altstadt ermöglicht eine Revolution des regionalen Nahverkehrs im Einzugsgebiet Salzburgs

Obwohl es nun eine politische Mehrheit für den Bau des S-Link in der Stadt Salzburg gibt, hört man gelegentlich noch Skepsis. Zu teuer sei das Projekt, zu klein die Stadt. Die Kosten-Nutzen-Rechnung stimme nicht. Kurios, dass der Bau der dreispurigen Autobahn durch Salzburg oder die Ortsumfahrungen im Flachgau nie Gegenstand einer Debatte über zu hohe Kosten waren.

Natürlich kostet der öffentliche Verkehr Geld, besonders der Schienenverkehr, weil er auch die höchste Qualität bietet. Das schreckt manche auf den ersten Blick ab. Die hohen Kosten relativieren sich allerdings, wenn man sich vor Augen hält, dass der S-Link ein Jahrhundertprojekt ist. Der S-Link ermöglicht völlig neue Möglichkeiten der Mobilität im Großraum Salzburg und darüber hinaus. Die Verlängerung der Lokalbahn von Trimmelkam über die Altstadt bis nach Hallein ist nur ein erster Schritt. Erst wenn man schnell und staufrei nach und durch Salzburg kommt, schafft man die Optionen für weitere Querverbindungen, die es bisher nicht gibt:

  • Eine direkte Verbindung von Rosenheim über die Stadt Salzburg bis Berchtesgaden
  • Erweiterung der Stieglbahn zur Flughafenbahn
  • P&R beim Messegelände mit direkter Anbindung ins Zentrum und nach Hellbrunn
  • Einbindung der Mattigtalbahn über Braunau und Mattighofen
  • Neuerrichtung und Einbindung der Ischler Bahn (1955 stillgelegt)

Auch für Salzburgs Unternehmen zahlt sich der S-Link aus. Das größte CO2-Einsparpotential ergibt sich für das Zementwerk Leube. 200 Tausend Tonnen Gestein könnten von der Straße auf die Schiene kommen, wenn eine Verbindung von Golling zum Werk nach Gartenau über den S-Link hergestellt wird.

Es geht also nicht allein um den S-Link, sondern um das Gesamtkonzept dahinter. Der S-Link ist das Kernstück. Mit ihm können neue Visionen der Mobilität verwirklicht werden. Die Investitionen in die regionalen Bahnlinien S 1 (Lokalbahn), S 2 (bis Attnang-Puchheim) und S 3 (in den Pinzgau) waren ein großer Erfolg. Das Angebot wird genutzt, aber es beschränkt sich auf die bestehenden Gleise der ÖBB. Mit dem S-Link werden nach 100 Jahren erstmals wieder neue Gleise gebaut. Alles steht und fällt damit, dass die Fahrgäste direkt und bequem durch und in die Stadt Salzburg fahren können.

In der Altstadt schafft der S-Link Platz für neue Visionen: Je mehr Verkehr unter die Erde gelegt wird, desto mehr Platz entsteht an der Oberfläche für Fußgänger und Radfahrer:innen.

Wer den S-Link als Kernstück eines Gesamtkonzepts sieht, erkennt sofort, dass er nicht nur die Mobilität im Bundesland grundlegend ändert, sondern auch einen langfristigen Beitrag zum Klimaschutz darstellt und die Lebensqualität in der Stadt Salzburg nachhaltig erhöht.

Lassen wir diese Chance nicht vorübergehen!