Vor drei Wochen passierte, was für uns alle kaum möglich und vorstellbar schien: Ein neuer Krieg in Europa. Die Reaktion der Europäischen Union war schnell und entschlossen. Den Krieg können die Sanktionen nicht beenden, aber der Preis für das Putin-Regime wird dadurch enorm hoch. Zugleich wird uns wieder einmal in aller Deutlichkeit unsere Abhängigkeit von fossilen Energien aus autoritär regierten Staaten vor Augen geführt. Zuletzt überwies die EU etwa 700 Millionen Euro für Energielieferungen nach Russland. Jeden Tag.

Seit Jahren wird der Ausbau der Erneuerbaren Energien runtergebetet, passiert ist bis jetzt viel zu wenig. Spätestens jetzt sollte allen klar sein, dass wir die Abhängigkeit von fossilen Energien massiv reduzieren und die benötigte Energie so weit wie möglich im eigenen Land herstellen müssen. Die Wirtschaftskammer hat zuerst beim Ausstieg aus den Ölheizungen gebremst, jetzt will sie die Dekarbonisierung weiter verschleppen, indem sie die CO2 Bepreisung wieder kippen will. Der Klimawandel macht aber keine Pause. Mit dem Klima können wir nicht verhandeln. Es verändert sich. Die Frage ist wie sehr. Es geht daher um beides: um den Klimaschutz und den Aufbau einer zukünftigen Energiesicherheit, um nicht weiter am Tropf autoritärer Herrscher zu hängen. Darüber hinaus stärkt eine eigene Energieversorgung den Standort und die Resilienz.