Ist Atomkraft emissionsfrei? Ja, allerdings nur im unmittelbaren Betrieb. Bei der Aufspaltung von Uran entsteht Energie, ohne dabei die Atmosphäre mit Treibhausgasen zu belasten. Daher will die EU die Atomkraft bis Mitte des Jahrhunderts als „grüne“ Übergangstechnologie einstufen. Treiber ist vor allem Frankreich, das 70 % seines Strombedarfs mit Atomkraft abdeckt. Aber auch Belgien, Ungarn und die Slowakei sind mit rund 50 % Atomstrom im Mix noch stark abhängig von Atomkraft. Insgesamt sind in der EU 108 Reaktoren aktiv.

Ist Atomkraft günstig? Nein. Der Bau von Atomkraftwerken dauert viele Jahre und verschlingt Milliarden. Ohne staatliche Beihilfen und Garantien ist diese Technologie nicht überlebensfähig. Laut Berechnungen im Auftrag von Greenpeace Energy könnten sich zB die staatlichen Subventionen für das britische Atomkraftwerk Hinkley Point C über mehrere Jahrzehnte auf mehr als 100 Milliarden Euro summieren. Ein vermehrter Einsatz von Atomenergie kann zu einer immensen Erhöhung der Strompreise führen. Und die Auswirkungen eines atomaren Unfalls sind so gravierend, dass jede private Versicherung die Hände davon lässt.

Aber auch wenn Atomkraftwerke planmäßig abgeschalten werden, bleibt da noch die „Kleinigkeit“ mit dem hochradioaktiven Atommüll. Die EU verpflichtet die Betreiber, den Atommüll in Europa zu lagern und nicht anderswo zu „entsorgen“. Wir müssen also den Atommüll irgendwo bei uns einbuddeln, wo am besten für 1 Million Jahre nix passiert. Wir sprechen hier von 40.000 Generationen von Menschen. Zur Erinnerung: Den Homo Sapiens gibt es seit etwa 200.000 Jahren. Das sind immense Zeiträume. Die Warnschilder sollten also gut durchdacht sein, damit Menschen in der 40.000sten Generation noch verstehen, was ihre fernen Vorfahren da hinterlassen haben. Und dass sie davon besser die Finger lassen sollten.

Für uns heißt das:

Atomkraft ist ökologisch und ökonomisch verantwortungslos.

Nur Erneuerbare Energien sind zukunftsfähig.