Klimaschutz hat immer Vorrang

Der Aufruf zum Handeln der Wiener Wirtschaftskammer an den ASFINAG Vorstand widerspricht den Zielen einer Klimahauptstadt, betont die Grüne Wirtschaft Wien

»Wien will Klimahauptstadt werden und die Wirtschaftskammer Wien stellt sich auf die Seite der Blockierer?«, die Fraktionsführerin der Grünen Wirtschaft Wien, Sonja Franzke, ist fassungslos. Alle Fraktionen des Wiener Wirtschaftsparlaments haben sich darauf geeinigt, dass es eine Klimainitiative der Wirtschaftskammer Wien geben soll.

Und dann fordert die Interessenvertretung der Unternehmer:innen, untermauert mit einem Rechtsgutachten, dass der Vorstand der ASFINAG die Evaluierungsphase umgeht. Das kann ja wohl nicht sein. Eine Klimahauptstadt, die ein Naturschutzgebiet an ihren Grenzen ohne nochmaliges Nachdenken zerstört, hat schon verloren. Da braucht man sich um eine Prämierung der Klimaagenden nicht mehr bewerben.

Wien ist ein touristischer Hotspot, die Wirtschaftsleistung, die durch den Tourismus und seine starke Hebelwirkungen erbracht werden, bestätigte sich dieser Tage erneut. Doch lange, heiße Sommer und damit einhergehende Unwetter greifen diesen immens wichtigen Wirtschaftszweig bedrohlich an. »Es muss im Interesse der Wiener Wirtschaft sein, alle Möglichkeiten auszuschöpfen, Wien wirklich klimafit zu machen. Nicht nur um seine hervorragende Lebensqualität zu erhalten, sondern auch, weil Nachhaltigkeit bewiesenermaßen ein starker Jobmotor ist«, führt der Regionalsprecher der Grünen Wirtschaft, Hans Arsenovic an.

Eine weitere Bodenversiegelung und eine Erhöhung des CO2, wie sie durch den Bau des Tunnels und einer Autobahn passieren würde, ist kontraproduktiv, das zerstört Naturraum unwiederbringlich und greift die grüne Lunge der Stadt an.

»Sehr bedauerlich, dass die Wiener Wirtschaftskammer lieber auf den Retrokurs der Bundeswirtschaftskammer einschwenkt, als dass sie beweist, dass die Unternehmerschaft der Hauptstadt, weltoffen, zukunftsorientiert und beweglich ist. Noch ist es nicht zu spät! Zeigen wir gemeinsam, dass die Wiener Wirtschaft gesprächsbereit und dynamisch ist. Die Grüne Wirtschaft unterstützt beim Brückenbauen – ohne Bodenversiegelung,« betonen Arsenovic und Franzke.