Ab 1. Juli werden Filmvorhaben künftig nicht nur nach künstlerischen und wirtschaftlichen Kriterien gefördert, sondern auch in Berücksichtung der Geschlechterquote. Das hat der Aufsichtsrat des Österreichischen Filminstituts Ende April 2021 bekannt gegeben. Damit ist es gelungen, ein Herzensanliegen der Grünen Wirtschaft umzusetzen.

Unser Obmann des Fachverband der Film- und Musikwirtschaft in der Wirtschaftskammer Österreich, Alexander Dumreicher-Ivanceanu freut sich: »Gleichstellung und Diversität sind mir ein prioritäres Anliegen. Die Verankerung von “Gender-Budgeting” in den Förderrichtlinien des Österreichischen Filminstituts ab 1. Juli 2021 wird entscheidend zu Gleichstellung, Chancengleichheit und Vielfalt in der Filmbranche beitragen.«

Die Basis des Erfolgs

Was braucht es, damit Meilensteine wie dieser gelingen können? Vor allem zwei Dinge: Hartnäckigkeit und Zusammenarbeit. So machen Verbände wie der FC Gloria – Frauen Vernetzung Film seit Jahren Druck. »Begonnen hat es damit, dass wir angefangen haben, in tagelanger Kleinarbeit vorzurechnen, wie die Gelder verteilt werden. Daraus ist dann 2016 der erste Film Gender Report des Filminstituts entstanden. Selbst dann haben viele die Zahlen noch angezweifelt, aber es ist auch erstmals das ganze Ausmaß der Ungerechtigkeit deutlich geworden. Das war ein Quantensprung in der Bewusstseinsbildung, hat viel angeschoben und ermöglicht«, so Claudia Wohlgenannt, Mandatarin der Grünen Wirtschaft und Mitglied des FC Gloria.

Bereits im Wahlkampf zu den Wirtschaftskammer-Wahlen im März 2020 hat die Grüne Wirtschaft Themen gesetzt und gezielt bearbeitet, darunter auch das Thema Geschlechtergerechtigkeit.

#grünewirtschaftwirkt

Eine dezidierte Errungenschaft der Grünen Wirtschaft ist die Einsetzung eines »Berufsgruppenausschusses für Geschlechtergerechtigkeit und Inklusion« unter Vorsitz von Claudia Wohlgenannt. Der Ausschuss ermöglicht es, Themen zu bündeln und von dort aus über den Bundesausschuss zur Abstimmung zu bringen, wie das eben auch beim »Gender Budgeting«, also der Geschlechterquote in der Filmförderung, gelungen ist.

Bei der ersten Sitzung am 8.März (!) wurde das Mission Statement EQUAL VOICES, EQUAL CHANCES von allen Fraktionen einstimmig angenommen! Was hoffentlich eine gute Voraussetzung für die Ausschuss-Arbeit in den kommenden 4 Jahren ist.

Zum großen, engagierten Team der Grünen Wirtschaft gehören auch Brigitte Matula, Marion Rossmann, Lena Weiß und Paulina Parvanov. Im Ausschuss für Geschlechtergerechtigkeit geben auch einige Männer wichtigen Input und hilfreiche Rückendeckung: Vincent Lucassen, Flavio Marchetti und Ralph Wieser. Sie alle ruhen sich aber nicht auf den Errungenschaften aus, sondern ziehen gleich weiter.

Und jetzt?

Derzeit ist der Ausschuss dabei, eine Studie zu finanzieren, die wirksame Maßnahmen zur Verbesserung der Vereinbarkeit von Beruf und Betreuungspflichten erheben und erste Schritte implementieren soll. Diese Studie wiederum basiert auf einer Initiative vom Verein Film Fatal.

Bündnisse und Allianzen, die bereits vor oder während der Wahl geschlossen wurden, sind also ein großer Teil des Erfolgsrezeptes. Die Grüne Wirtschaft unterstützt tatkräftig Initiativen, die seit Jahren bestehen, und gibt ihnen einen Rahmen und Support in der politischen Umsetzung.