Bundeskanzler Kurz sagte zu Beginn der türkis-grünen Regierung: im Regierungsprogramm findet sich das Beste aus beiden Welten.
In der Realität sieht das so aus, dass der türkise Koalitionspartner den Grünen die Umwelt- und Klimaschutzpolitik umhängt und dann alle Grünen Initiativen boykottiert.
Eine Herkunftsbezeichnung tierischer Lebensmitteln in der Gastro? Brauchen wir nicht. Einwegpfand & Mehrwegquoten gegen die Plastikflut? Unnötig. Endlich eine mutige Klimaschutzpolitik für das 21. Jahrhundert auf Schiene bringen? Es gibt immer 100 Gründe, warum das leider jetzt nicht geht
Mit Verlaub: So wird das nix. Wenn wir schon bei den einfachsten Dingen scheitern, um unsere viel zu hohen CO2 Emissionen runterzubringen, wie sollen wir dann die großen Aufgaben erledigen? Bis 2040 soll Österreich klimaneutral werden. Das geht sich so nicht aus. Was mir immer wieder aufstößt: Klimaschutz ist ein existenzielles Thema, das uns alle angeht. Wie der UN-Generalsekretär kürzlich sagte: Wir führen einen »selbstmörderischen Krieg gegen die Natur«. Solange wir Klimaschutz nur als Thema einer Partei – den Grünen – sehen, wird sich nichts fundamental bewegen.
Ganz vorne dabei bei der Blockadepolitik ist leider stets die Wirtschaftskammer. Was sie übersieht: Wenn wir in der Umweltpolitik versagen, drohen in den nächsten Jahren Milliarden an Strafzahlungen. Ist es nicht besser, das Geld in unsere Zukunft zu investieren? Eine Umfrage zeigt, dass 2/3 der heimischen Unternehmen Nachhaltigkeit als wirtschaftliche Chance sehen und von ihr profitieren wollen. Ich sehe das ebenso.