Sprecher der Grünen Wirtschaft kritisiert Frächter-Lobbyismus von Walser
Das Infragestellen der seit 1. Jänner geltenden Nachtfahrverbote auch für Euro 6 LKW von Wirtschaftskammerpräsident Walser, führt weiter zu Diskussionen. Für Michael Carli, Sprecher der Grünen Wirtschaft, falle Walser der Landesregierung und den Tiroler*innen voll in den Rücken. „Walser ist offenbar zum Transit-Geisterfahrer geworden. Während ganz Tirol gegen den Lärm und die schlechte Luft kämpft, stellt sich der oberste Wirtschaftsvertreter auf die Seite der italienischen und deutschen Frächter. Offenbar hat Walser vergessen, dass er die heimischen Unternehmer*innen und die Menschen im Land zu repräsentieren hat“, so Carlis Kritik.
Besondere Brisanz bieten die Aussagen, da Walser selbst Frächter ist. Carli sieht einen offenkundigen Interessenskonflikt. „Walser muss sich entscheiden, ob er als Frächter auftritt und seine eigenen Interessen vertritt oder die der Tiroler Unternehmer*innen. Beides zugleich geht nicht“, so Carli.
Der Grüne Wirtschaftssprecher weiß, dass der Großteil der Tiroler Betriebe hinter den Verschärfungen des Nachtfahrverbotes stehen, damit die Tiroler*innen zumindest in der Nacht mit weniger Dauerlärm konfrontiert sind. „Walser vertritt nicht die Mehrheit der Betriebe, sondern ist Lobbyist einer kleinen Gruppe vor. Landeshauptmann Platter ist gefordert klar zu stellen, ob die ÖVP weiterhin hinter dem Tiroler Kampf gegen die Transitlawine steht“, sagt Carli.
Dem Wirtschaftskammerpräsident empfiehlt er sich mit dem Thema Lärm und den aktuellen Transitzahlen eingehender zu befassen. „Dann wird er einerseits feststellen, dass Dauerlärm krank macht und andererseits, dass der Transit wie nie durch Tirol rollt. Trotz Corona-Krise. Alle Maßnahmen, die getroffen werden, sind als absolute Notwehrmaßnahmen zu sehen. Und genau diese hat Walser auch voll mitgetragen, als der Stufenplan vor zwei Jahren beschlossen wurde. Das zeigt leider, dass Walser beim Transitthema zu oft auf seine Einflüsterer hört“, schließt Carli.