WK-Präsident Mahrer soll Kosten des «Kaufhaus Österreich» offenlegen

Wieder einmal zeigt sich, dass die Beiträge der Mitglieder der Wirtschaftskammer vor allem für PR verschwendet werden, statt tatsächlichen Nutzen zu erzeugen.

Sabine Jungwirth fordert Präsident Harald Mahrer auf, offene Fragen zur Finanzierung des «Kaufhaus Österreich», insbesondere zu den Kosten für dessen Bewerbung zu beantworten. Ihr Schreiben im Wortlaut:


Sehr geehrter Herr Präsident,

die kürzlich präsentierte Plattform Kaufhaus Österreich, die als gemeinsames Projekt des ÖVP-geführten Wirtschaftsministeriums und der Wirtschaftskammer präsentiert wurde, hat hohe Wellen geschlagen. Neben den technischen Unzulänglichkeiten bei der Suchfunktion stellen sich auch viele die Frage, wer die Kosten für die Programmierung und das Design der Website und die Bewerbung trägt.

Medial wurde bisher öffentlich, dass für die Website ein bestehendes Los der Bundesbeschaffungsagentur herangezogen wurde und dafür 627.000.- Euro vom Wirtschaftsministerium in die Hand genommen wurden. Eine stolze Summe für eine Webseite, die im Design einer bereits vorhanden Seite der Digital Austria extrem ähnelt. Die Aufarbeitung der Vergabe und die Rechtfertigung dieser Kosten wird mit Sicherheit noch stattfinden müssen.

Offen ist jedoch bisher, wer die Kosten der Bewerbung trägt, die bereits mittels TV-Spots und großflächigen Inseraten in Tageszeitungen angelaufen ist, und wie hoch diese sind.

Ich ersuche daher um Beanwortung folgender Fragen:

  1. In welchem Gremium wurde die Kooperation mit dem BMDW entschieden?
  2. Welche Projektanteile trägt das BMDW und welche die Wirtschaftskammer einschl. aller Organisationsteile wie z.B. der Sparte Handel am Gesamtprojekt „Kaufhaus Österreich“ einschl. der Kosten für die Bewerbung?
  3. Wie hoch ist die finanzielle Beteiligung der Wirtschaftskammer einschl. aller Organisationsteile wie z.B. der Sparte Handel am Projekt „Kaufhaus Österreich“? Bitte um Darstellung der Personal- und Sachaufwendungen, sowie aller eingesetzten Finanzmittel.

Ich gehe davon aus, dass das Präsidium der WKÖ über alle Projektteile informiert ist, da die Präsentation der Onlineplattform jedenfalls durch WKÖ und BMDW gemeinsam gestaltet wurde. Daher erwarte ich, dass es auch bekannt ist, wenn andere Organisationsteile der Wirtschaftskammern am Projekt beteiligt sind bzw. Kosten übernommen haben und meine Fragen vollständig beantwortet werden können.

Mit der Bitte um zeitnahe Beantwortung,

Sabine Jungwirth
Bundessprecherin der Grünen Wirtschaft