Sabrina Auer (Foto: Jasmin Auer)
Sabrina Auer (Foto: Jasmin Auer)

EINZIGARTIGES UPCYCLING

Alter Kletterausrüstung neues Leben eingehaucht

Das Hobby zum Beruf machen? Sabrina Auer hat aus gleich zwei Hobbies ein Unternehmen gegründet: Klettern und Nähen.

Da Kletterseile irgendwann ausgemustert werden müssen und in Sabrinas Augen zu schade sind, um weggeworfen zu werden, hat sie zu experimentieren begonnen. Und da die ersten an Freund*innen verteilten Muster so gut ankamen, gründete sie im Herbst 2017 nebenberuflich ZAB Upcycling.

Seither verkauft Sabrina Auer ihre Geldtaschen, Schlüsselanhänger und andere Unikate in ihrem Onlineshop, bei Partnern und auf diversen Märkten. Weil aber die Kunsthandwerksmärkte in der nächsten Zeit ausfallen, konzentriert sie sich derzeit auf den Onlineshop und Onlinemarketing.

»Mich macht meine Kreativität, mein Tatendrang und mein Wunsch nach dem optimalen Ergebnis aus. Besonders spannend finde ich den Kontrast von meinem Hauptjob als Konstrukteurin und meinem Nebenjob als Unternehmerin. Kreativität ist bei beiden Jobs gefragt, allerdings in komplett unterschiedliche Richtungen«, sagt Sabrina über sich und ihre beiden Tätigkeiten.

Zudem ist Sabrina seit der WKO Wahl im März 2020 in der Fachgruppe Kunsthandwerk gewählt und auch in der Spartenkonferenz aktiv. #vordenVorhang, liebe Sabrina!

Was hat dich inspiriert, dich selbstständig zu machen?

Sabrina Auer: Ich hatte mehrere Beweggründe nebenberuflich selbstständig zu werden: Zum Einen hat es mich sehr gereizt, mein eigenes Unternehmen aufzubauen und die verschiedenen Aufgaben hinter einem Unternehmen kennen zu lernen. Schließlich bin ich von der Produktentwicklerin über die Näherin bis zur Buchhalterin alles.
Zum Anderen hatte auch mein Umfeld einen großen Einfluss auf meine Gründung. Die Tester*innen waren von meinen Produkten begeistert und meine Familie stärkte mir den Rücken.

Was ist grün an deinem Unternehmen?

Grün an meinem Unternehmen ist, dass ich fast ausschließlich Materialien verwende, die sonst entsorgt werden müssten. Der Hauptbestandteil meiner Kreationen sind Kletterseile, die sicherheitstechnisch nicht mehr zum Klettern verwendet werden dürfen. Hinzu kommen alte Veranstaltungsbanner bzw. Plakate, aus welchen ich die Innenteile und Einfassungen der Geldtaschen fertige.

Wofür brennst du als Unternehmerin?

Ich brenne dafür, möglichst viele Kletterseile vor der Mülltonne zu retten und so einen Beitrag zu einer saubereren Umwelt zu leisten. Was mich aber noch mehr fasziniert, ist wie unterschiedlich die Wünsche der Kund*innen sein können. So entstanden in Zusammenarbeit mit den Kund*innen schon sehr besondere Produkte, bei denen auch ich überrascht wurde, was man aus Kletterseilen alles herstellen kann.

Welche Auswirkungen hat der »Stillstand« auf dein Unternehmen?

Es finden im Moment keine Märkte statt, deshalb fällt mein größter Vertriebsweg leider weg. Ansonsten haben die Ausgangsbeschränkungen dafür gesorgt, dass ich sehr viel Zeit zum Nähen hatte.

Was machst du, um durch diese schwierigen Zeiten zu kommen?

Gerade in solchen Zeiten bin ich extrem froh, dass ich noch einen anderen Job habe. Hier bin ich abgesichert und muss mir keine Gedanken um meine Existenz machen. So habe ich den Kopf frei, um an neuen Produkten zu tüfteln.
Da die Kunsthandwerksmärkte leider in der nächsten Zeit ausfallen, habe ich mein Augenmerk vermehrt auf den Onlineshop und das Onlinemarketing verlagert.

Vielen Dank für das Interview!

Das Interview führte Katharina Thum.

Links:

Website: zab-upcycling.at
Facebook: facebook.com/ZAB.Upcycling
Instagram: zab.upcycling