Wir sind klar gegen das geplante Kürzungs- und Einsparpaket der schwarz-blauen Regierung in Oberösterreich. Gemeinsam mit dem Sozialdemokratischen Wirtschaftsverband OÖ bringen wir morgen im Wirtschaftsparlament einen Dringlichkeitsantrag ein. Wir fordern vom Wirtschaftsparlament, sich für die Zurücknahme der geplanten Maßnahmen einzusetzen.

OÖ braucht 30.000 neue Fachkräfte!

Oberösterreich braucht in den nächsten Jahren 30.000 neue Fachkräfte. Anstatt zu fordern, dass mehr Studienplätze finanziert werden, um dem mangelnden Angebot gerecht zu werden, sollen nun Studiengebühren eingeführt werden – mit der Rechtfertigung, dass es ohnehin zu viel Nachfrage gäbe. »Hier soll massiv auf Kosten unserer Zukunft gespart werden.  An den OÖ. Fachhochschulstandorten in Hagenberg, Steyr, Linz und Wels Studiengebühren einführen zu wollen, ist in Hinblick auf den derzeitigen Fachkräftemangel in Oberösterreich sehr bemerkenswert«, so Doris Margreiter, Präsidentin des Sozialdemokratischen Wirtschaftsverbandes. »Das ist schon besonders skurril«.

Denn eine WIFO-Studie zeigt ein ganz anderes Bild: Vier von fünf Unternehmen geben den Fachkräftemangel als Hauptsorge für die künftige betriebliche Weiterentwicklung an. Es wäre höchst an der Zeit, die Qualität der Lehre noch zu verbessern und die duale Ausbildung zu forcieren.

Schlusslicht bei Öffnungszeiten von Kinderbetreuungseinrichtungen

Ebenso soll beim Budgetlandtag im Dezember die Abschaffung der kostenlosen Nachmittagsbetreuung in Oberösterreichs Kindergärten beschlossen werden. Für Kuno Haas, Sprecher der Grünen Wirtschaft Oberösterreich, ist das eine schlechte Entscheidung: »Das ist eine historisch schlechte Entscheidung von Schwarz-Blau mit fatalen Folgen. Es ist eine Strafsteuer für berufstätige Mütter, ein enormer Rückschlag für die Vereinbarkeit von Job und Familie, ein Rückschlag für die Gleichstellung der Frau und schlicht ein schweres Foul an den Familien. Diese Maßnahme hat nicht ansatzweise sachliche Grundlagen oder politischen Weitblick: Es geht nur ums Kürzen«.

Oberösterreich ist schon jetzt Schlusslicht bei der Kinderbetreuung: Nur 26,3% der Kindergärten und Krabbelstuben haben in OÖ länger als neun Stunden pro Tag geöffnet, OÖ schneidet auch bei der Anzahl der Schließtage schlecht ab: Nur 36,3% der Kinderbetreuungseinrichtungen im Land sind weniger als fünf Wochen im Jahr geschlossen, das ist der vorletzte Platz im Ranking.

Die Forderung nach einem ausgebauten Kinderbetreuungsangebot steht

»Das alles passiert vor dem Hintergrund, dass von »Frau in der Wirtschaft« und der WKO OÖ stets der Ausbau flexibler Kinderbetreuungsangebote zu einer zentrale Forderung erhoben wird.

Morgen kann hier das OÖ. Wirtschaftsparlament eine klare Botschaft vermitteln: Nein zu diesen Maßnahmen«, so Margreiter und Haas.