Eine neue Regelung der Salzburger Gebietskrankenkassa für Physiotherapie sorgt für Aufregung: Der Schwerpunkt soll künftig auf der aktiven Therapie liegen, das Wort »Massage« verschwindet aus den ärztlichen Verordnungen. Zudem entfällt der Kostenzuschuss von 2 Euro für Massagen. »Diese Regelung bedroht das seriöse Berufsbild und die wirtschaftliche Grundlage der Salzburger MasseurInnen«, kritisiert Hannelore Grubits-Klinger, Landesinnungsmeister-Stellvertreterin.

Massage gehört in die Hände der MasseurInnen!

Dass Physiotherapeutinnen und Physiotherapeuten wenig bis kein Interesse an Massagen haben, ist für Grubits-Klinger verständlich. Denn ihre Ausbildung umfasst nahezu ausschließlich die Aktivtherapie; hierin sind sie SpezialistInnen. In Bezug auf die Massagetherapien sind es die Gewerblichen MasseurInnen und HeilmasseurInnen, von denen es zusammen in Salzburg über 1.200 gibt. Nach ihrer Ausbildung sind sie verpflichtet, sich mit Fortbildungen stets am neuesten Stand zu halten.

Physiotherapie ist nicht Massage

»Physiotherapie und Massage sind zwei völlig verschiedene Behandlungsmethoden. Man muss von Fall zu Fall abwägen, was für die/den PatientIn das Beste ist. Bei vielen Beschwerden ist eine Massage notwendig, um den gewünschten Behandlungserfolg zu erzielen, bei anderen Beschwerden wiederum ist eine Physiotherapie notwendig. Man muss immer genau abwägen, je nach Krankheitsbild oder nach PatientIn, was das Beste ist«, erklärt Grubits-Klinger.

Bedenkliche Entscheidung der Salzburger GKK

»Wir sprechen hier von zwei komplett unterschiedlichen Berufszweigen mit stark unterschiedlichen Schwerpunkten. Umso bedenklicher ist es, wenn die Salzburger GKK nun Massage als Therapie, ausgeführt von HeilmasseurInnen, für ihre Versicherten zur Gänze streicht. Und zusätzlich legt sie unter dem Begriff der ‚passiven Therapie‘ die Kompetenz der Massage ausschließlich in die Hände der PhysiotherapeutInnen, die in diesem Bereich weniger qualifiziert sind als Heilmasseur*innen.«

Massagebehandlungen für PatientInnen erhalten!

Grubits-Klinger fordert daher, dass die Massagetherapie bei den SpezialistInnen für Massage und für die PatientInnen in Form von Verordnungen und Rückerstattung weiter zugänglich bleibt. »Viele Leute verlangen nicht umsonst Massagen. Jeder weiß, dass Massagen schmerzlindernd, schmerzbefreiend und zur Sicherung und Stärkung des Immunsystems massiv beitragen.«