Es braucht nur zwei Menschen, die man machen lässt!

Grätzl-Werk-Stadt NO. 26:Wie man ein Dorf rettet. Ein Filmtipp!

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Schon in unseren vorangegangen Grätzl-Werk-Stadt-Geschichten haben wir den Vergleich des Grätzls mit der Dorfstruktur bemüht. Sie sind Orte der Begegnung und der Kultur, Wirtschaft findet genauso statt wie Freizeit. Wenn die Wirtschaft abwandert, Einkaufszentren sich wie Donuts außerhalb der Ortkerne legen und Menschen nur noch zum Schlafen kommen, bilden sich in Städten keine Grätzl, am Land stirbt der Ort.

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Umso anregender – auch für unsere Initiative – ist der neue Film von Teresa Distelberger, die sich dem Thema Dorfsterben aus verschiedensten Richtungen nähert.

 

Was das Dorf wie das Grätzl ausmacht, ist das Miteinander.

 

Verwaiste Dörfer ohne Leben, Ortszentren und Angebote gibt es in ganz Europa, auch in Österreich. Die Gründe sind aber meist dieselben: fehlendes Angebot an Möglichkeiten. Eine Protagonistin aus dem Lungau bringt es auf den Punkt: »Wenn einmal zugesperrt is‘, da ist ein Dorf verloren, dann findet im Dorf nichts mehr statt.« Zugesperrt sind nicht nur Arbeitgeber*innen-Betriebe, Ausbildungsstätten, Gasthäuser und Nahversorger.

Im Film »Rettet das Dorf« von Teresa Distelberger kommen neun Menschen zu Wort, die dieser Entwicklung trotzen und ihr entgegensteuern.

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Die Volksschuldirektorin, die sich fragt, ob sie im Alter nur noch mit dem Lieferservice sprechen wird. Die Nahversorgerin, die auch in der Pension ihr Geschäft offenhält, damit das Ortsleben nicht erliegt. Der parteilose Bürgermeister, der den Ortskern neu schafft, damit das Leben zurückkehrt, die Ärztin, die Student*innen mit auf Hausbesuche nimmt, um ihnen die Vielfalt des herausfordernden Landarzt-Berufs schmackhaft zu machen und viele unterschiedliche Gestalter*innen mehr.

 

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Ein anregendes Panoptikum unterlegt mit schönen Bildern von Landidylle, die Hoffnung machen. Die liegt nicht nur in der EU-Regionaluntersuchung, die belegt, dass es nur zwei bis drei Menschen braucht, die mit der richtigen Idee einem ganzen Dorf ungeahnten Auftrieb zu verleihen. Wie Theresa Steininger von Wohnwagon, die im Film anschaulich macht, was sie in Gutenstein alles anregen konnten und zukünftig umsetzen wollen.

Nicht zuletzt ist es die Digitalisierung, die Möglichkeit bietet, von überall zu arbeiten, und die so neue Lebens- und Wohnformen möglich machen kann.

Und gerade ein anderer Blick auf Wirtschaft wird einen wesentlichen Anteil daran haben, ob wir echte Dörfer mit lebenswerter Struktur wieder erschaffen und erhalten können. Nämlich genau dann, wenn Wettbewerbsfähigkeit nicht nur monetär definiert ist.

Der neue Film »Rettet das Dorf« von hat am 26. Februar 2020 im Stadtkino Prämiere. An die zwei Mitglieder der Grünen Wirtschaft, die uns schreiben, vergeben wir zwei Karten.

 

Allen anderen sei der Film ans Herz gelegt. Engagement lohnt sich!

www.rettetdasdorf.at

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