WAS UNS BEWEGT #WUB

Was bewegt dich? Was bewegt mich? Darüber macht sich unser Regionalsprecher August Lechner regelmäßig in seinem Meinungsbeitrag Gedanken.

 


Die Vermögenssteuer: Ein Katalysator für unternehmerischen Wandel

Jetzt wird es wieder laut: “Leistung soll sich lohnen”. Wahlkampf in Österreich geht immer einher mit der Spaltung der Gesellschaft. Die “Nichtstuer”, denen es angeblich so gut geht, und die “Anderen”, die uns die Haare vom Kopf fressen. Daneben stehen die “Braven”, die trotz ihrer vielen Mühen nicht vom Fleck kommen. Und wenn wir keine “Fleißigen” mehr finden, die unsere Wirtschaft am Laufen halten, dann liegt das angeblich daran, dass der Staat Leistung mit Steuern bestraft. Wer ist eigentlich dieser Staat – eine riesige Geldvernichtungsmaschine? Du ahnst es längst, in meinem heutigen Beitrag geht es um das liebe Geld, viel Geld: das Vermögen.

Als Unternehmerinnen und Unternehmer kennen wir die Macht des Geldes nur allzu gut. Es ist der Treibstoff, der unsere Träume antreibt und unsere Visionen zum Leben erweckt. Doch was wäre, wenn Geld nicht nur unseren eigenen Erfolg belohnen würde, sondern auch das Wohlergehen aller fördern könnte? Willkommen zur Vermögenssteuer – dem Katalysator für unternehmerischen Wandel.

Eine hypothetische Vermögenssteuer, wie sie zum Beispiel von Attac gefordert wird, könnte uns jährlich 22 Milliarden in die Taschen spülen. Das wäre die dringend erforderliche Kapitalspritze, die nicht nur unsere Unternehmen durch attraktive Unternehmensförderungen stärkt, sondern auch der Gesellschaft insgesamt zugutekommt. Und bitte keine Sorge: wenn du weniger als 5 Millionen Euro dein Eigen nennst, betrifft dich diese Steuer überhaupt nicht.

Denk darüber nach: Mit diesen zusätzlichen Mitteln könnten wir in Klimaschutzprojekte investieren, die Zukunft unserer Kinder durch bessere Bildung sichern und die Pflege- und Gesundheitssysteme unterstützen. Es ist wie ein riesiger Schub für den unternehmerischen Erfolg, der auch einen positiven Einfluss auf das gesamte Ökosystem hat.

Aber das ist noch nicht alles. Eine Vermögenssteuer könnte auch die Spielregeln für den Wettbewerb neu definieren. Indem sie die extremen Konzentrationen von Vermögen begrenzt, schafft sie Raum für neue Ideen und Innovationen. Es ist, als würden wir einen frischen Wind in unsere Wirtschaftslandschaft bringen, der nicht nur die Starken stärkt, sondern auch den Aufstieg derjenigen fördert, die vielleicht noch am Anfang ihres unternehmerischen Weges stehen.

Doch warum sollten wir uns dafür einsetzen? Nun, die Antwort liegt in den Grundprinzipien des Unternehmertums selbst. Wir wissen, dass der Erfolg am besten schmeckt, wenn er mit einem Hauch von Fairness gewürzt ist. In Amerika führte allein die Propaganda, dass man es dort vom Tellerwäscher zum Millionär schaffen könne, zu einem wahren Wirtschaftswunder. Was könnten wir erst erreichen, wenn diese Chance tatsächlich für alle gegeben wäre? Eine Vermögenssteuer kann genau das bieten – eine faire Chance für alle, unabhängig von der Größe des Bankkontos.

Aber, und das ist wichtig zu betonen, auch für die Reichen und Superreichen ist dies kein Nachteil. Ganz im Gegenteil, eine gesunde Gesellschaft und eine florierende Wirtschaft sind letztendlich im Interesse aller. Eine Vermögenssteuer kann dazu beitragen, die sozialen Spannungen zu reduzieren und das Vertrauen in das System zu stärken. Es ist wie eine Investition in die Stabilität und Nachhaltigkeit unserer Gesellschaft, von der am Ende des Tages jeder profitiert.

Es ist Zeit, die Verantwortung für eine positive Zukunft zu übernehmen und diese Veränderung voranzutreiben. Denn eine Vermögenssteuer wäre genau das, was unsere Wirtschaft und unsere Gesellschaft dringend brauchen, um unseren Wohlstand zu bewahren und in neue Höhen aufzusteigen.

August Lechner
Regionalsprecher der Grünen Wirtschaft Niederösterreich