Regionalsprecher Bernhard Seeber zu Besuch bei „LCM – Linz Center of Mechatronics GmbH“

Heute führt mich mein Weg in den Science Park an der Linzer JKU. Im Linz Center of Mechatronics werde ich vom Geschäftsführer Gerald Schatz und Manfred Reiter, Head of Sales, herzlich begrüßt. Hr. Schatz hat das Unternehmen seit 2001 aufgebaut. LCM ist heute ein international tätiger Forschungs- und Entwicklungsdienstleister mit 120 höchstqualifizierten Mitarbeiter:innen aus den verschiedensten wissenschaftlichen und betriebswirtschaftlichen Fachgebieten. Das ist nicht nur nötig, sondern auch Grundvoraussetzung für den Erfolg des Unternehmens. Denn LCM sieht sich als Brücke zwischen der universitären Grundlagenforschung und den Unternehmen. Gearbeitet wird mit den neuesten Technologien aus den Bereichen Mechatronik, Automation, digitale Produktentwicklung und Künstliche Intelligenz.

Manfred Reiter Head of Sales, Geschäftsführer Gerald Schatz und Bernhard Seeber

Wie uns Hr. Schatz erklärt, arbeitet das Unternehmen auf Projektbasis mit rund 20 Universitäten weltweit zusammen und ist, vereinfacht gesagt, Technologie- und Innovationsmanager für seine Auftraggeber:innen aus der Wirtschaft. „In diesem Bereich sind wir in Europa ganz schlecht aufgestellt und LCM ist einer der wenigen Anbieter, der Forschungserkenntnisse in profitable Produkte für seine Kund:innen rasch und effizient umsetzt. Da hinken wir den USA und China deutlich hinterher, dort herrscht ein anderer Innovationsspirit“, so Hr. Schatz nachdenklich.

Technologische Zukunft der Unternehmen

Natürlich weckt das mein Interesse, und auf die Frage, wer denn die Kund:innen sind oder welche Projekte aktuell umgesetzt werden erklärt Hr. Schatz „Wir arbeiten an der technologischen Zukunft der Unternehmen und sind dem aktuellen Stand der Technik sozusagen rund 2-3 Jahre voraus. Das ist hochsensibel und unterliegt strikten Geheimhaltungsvereinbarungen. Aber für freigegebene Projekte haben wir in unserem Schauraum einige Praxisbeispiele vorbereitet, die wir auch gerne herzeigen.“ Dass dabei aber nicht, wie man annehmen könnte, nur die großen Unternehmen auf die Kompetenz von LCM bauen, sondern durchaus auch kleine Betriebe bei LCM anklopfen, überrascht uns dann aber doch. „Die kleineren Betriebe nützen bei uns aus Kostengründen natürlich nicht den ganzen Werkzeugkasten. Aber wenn wir durch die Nutzung eines ‘virtuellen Prototypen’ oder ‘digitalen Zwillings’ Zeit und Kosten bei der Entwicklung eines neuen Produktes einsparen, dann ist das auch für kleinere Firmen kaufmännisch sinnvoll und darstellbar“, erklärt uns Hr. Reiter und ergänzt: „Denn time-to-market ist für alle wichtig.“

Im Schauraum bei LCM

Im Schauraum bekomme ich von Herrn Reiter dann auch noch Einblicke in die spannende Welt der digitalen Produktentwicklung. Stolz ist man bei LCM auch auf den Iceberg Award, „den wir für die Entwicklung eines umweltschonenden Schiffsantriebs erhalten haben“, freut sich Herr Schatz.

Gute Arbeitsbedingungen sinnvoll und machbar

Auf dem Weg in das Entwicklungslabor diskutieren Hr. Schatz und ich noch über die Herausforderungen für den Wirtschafts- und Industriestandort Österreich und die EU. Speziell in Österreich und Deutschland sieht man oft ein Overengineering, das die Kosten treibt und unnötig Ressourcen verbraucht. Dazu kommen dann noch eine überbordende Regulierung und die hohen Arbeits- und Lohnkosten. „Ich bin offen für ein Lieferkettengesetz und kann dem sehr viel abgewinnen. Denn gute Arbeitsbedingungen sind auch für uns als familienfreundlicher Arbeitgeber ein zentrales Thema. Ich bin in meinem Leben auch schon in vielen Ländern gewesen, unter anderem für längere Zeit in China. Aber jetzt die europäischen Firmen für die Arbeitsverhältnisse in China in die Pflicht zu nehmen und haftbar zu machen ist weltfremd. Ich bin überzeugt, man sollte jede Regulierung gesondert anschauen und sich fragen, was sinnvoll und machbar ist“, erklärt uns Hr. Schatz seine Position.

Wasserstoff und Kreislaufwirtschaft

Abschließend präsentiert uns Herr Klinglmayr, Experte für Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft bei LCM, noch die Strategien zum Thema Wasserstoff und Kreislaufwirtschaft. Besonders spannend ist für mich der Zugang zur „Eco Design Verordnung“, die bereits 2027 in Kraft tritt. „Denn wenn Ressourceneffizienz, Reparierbarkeit und Recyclingfähigkeit bereits in der Produktentwicklung berücksichtigt werden, dann ist das für alle, die Firmen, die Menschen und die Umwelt von Vorteil. Dafür braucht es dann unser Know-how und unsere Methoden“, freut sich Hr. Klinglmayr.

Nach fast zwei Stunden spannender Präsentation und Diskussion verabschiede ich mich tief beeindruckt von Herrn Schatz mit dem guten Gefühl, dass wir uns wohl noch öfter sehen werden.

Webseite:  www.lcm.at

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