Lokale Teams statt Wanderschaft

David Neumayr © Christian Strasser
Seit knapp zehn Jahren ist David Neumayr schon mit seiner eigenen Filmproduktion Nemada selbstständig. Vor etwa drei Jahren ging David dann gemeinsam mit seiner Partnerin den Schritt in den Bereich Werbefilm, Content, Musikvideo und Dokumentarfilm, wo sie nun gemeinsam tätig sind. „Ich liebe es mich für neue Themen zu begeistern und dazuzulernen“, erzählt David von sich selbst. Bei jedem Projekt steht für ihn die Zufriedenheit der Kund:innen an oberster Stelle.

Von einer wanderfreudigen Branche, die noch viel im Bereich der Nachhaltigkeit lernen kann, erzählt David im Interview:

Was hat dich inspiriert, dich selbstständig zu machen?

David Neumayr: Einerseits hat mich mein Stiefvater inspiriert, der die Leidenschaft fürs Filmemachen in mir geweckt hat. Andererseits hatte ich laufend das Gefühl, dass die Leute für ihr Geld sehr wenig Qualität im Bereich Film bekommen haben. Ich habe mir immer gedacht: „Das kann ich besser.“ Inzwischen ist – gemeinsam mit mir – ein großes und junges Filmnetzwerk in Salzburg entstanden, in dem wir uns branchenintern stetig gegenseitig begeistern und inspirieren können, um nicht stehenzubleiben.

Was ist »grün« an deinem Unternehmen?

Ich schaue vor allem bei meinen größeren Produktionen schon lange auf Nachhaltigkeit. Sei es in der Crew-Logistik oder auch bei der Müllvermeidung auf Kurzfilm-Drehs. So hatten wir bei einem Dreh in Werfenweng beispielsweise eigene Sponsoren für Trinkflaschen und Thermoskannen, um den vielen Plastikmüll während der Dreharbeiten zu reduzieren. Ich versuche auch möglichst oft mit lokalen Crews und Equipment zu produzieren – das ist leider bei Weitem nicht so selbstverständlich in der Filmbranche, wie ich mir das wünschen würde. Es werden beispielsweise gerne Teams aus München oder Wien in die Bundesländer mitgenommen, weil es in Salzburg – so die Meinung der vielen – keine oder zu wenig fähige Fachkräfte gäbe.

Wofür brennst du als Unternehmer?

Am meisten brenne für die szenische Filmwirtschaft. Die ist allerdings mit unserem Fördersystem hart umkämpft und bietet nicht genügend Ressourcen, besonders für junge Filmemacher. Ich würde gerne eine nachhaltige Filmindustrie in Salzburg etablieren, um zu zeigen, dass österreichischer Film auch spannend sein kann. Deshalb engagiere ich mich auch in der Fachvertretung und mit meinem Filmnetzwerk.

Vielen Dank für das Interview!

Das Interview führte Vanessa Zwieb

Links:

Website: www.nemada.at


Fotocredit Titelbild: Moritz Ott