Am Vorabend der Generalversammlung lud die Grüne Wirtschaft zur „Topics“-Podiumsdiskussion unter dem Titel: „Klimakiller Energiesicherheit?“

Rund 70 Interessierte erlebten im Dachsaal der Urania einen anregenden Abend mit spannenden Perspektiven und neuen Denkanstößen.

Welcher Weg führt zum Ziel?

Klimaaktivistin Katharina Rogenhofer ortete bei der Reduzierung der CO2-Emissionen in Österreich großen Nachholbedarf und forderte starke Maßnahmen im Bereich Energie, Verkehr und Wirtschaft: „Wenn wir Emissionen senken und unsere Lebensgrundlagen erhalten wollen, braucht es eine andere Form der Politik, Gesellschaft und Wirtschaft. Und vor allem müssen wir endlich vom Reden ins Tun kommen.“

Eine lebenswerte Zukunft sei nur möglich, wenn wir uns bessere Ziele setzten als ein immer größeres Wirtschaftswachstum, so Rogenhofer. In ihren Augen ist das Bruttoinlandsprodukt als zentraler Indikator für das Fortkommen einer Gesellschaft ungeeignet.

Prof. Harald Oberhofer von der WU Wien plädierte dagegen für Reformen innerhalb des marktwirtschaftlichen Systems. Er forderte den Einsatz marktwirtschaftlicher Instrumente und ein verstärktes Vertrauen in den Preismechanismus als Teil der Lösung. Durch Verbesserungen des europäischen Strommarkts könnte die Energiekrise langfristig und auf nachhaltige Weise entschärft werden.

„Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine zwingt uns das Energieversorgungssystem grundsätzlich neu zu konzipieren. Die kurzfristigen Anpassungskosten sind zwar hoch. Klug umgesetzt können uns diese aber helfen, unsere Klimaziele zu erreichen“, so Oberhofer. Herausforderungen im Bereich der Energieversorgung seien mit europäischen oder globalen Maßnahmen am besten zu lösen.

GW-Bundessprecherin Sabine Jungwirth betonte, dass Unternehmen in der derzeitigen Energiekrise Unterstützung benötigen: „Energieversorgungssicherheit und planbare Kosten sind für Unternehmen essentiell. Trotz der momentan schwierigen Situation müssen wir weiterhin die Transformation unseres Wirtschaftssystems vorantreiben: raus aus einer Wirtschaft auf Basis von Öl und Gas und rein ins Zeitalter der Erneuerbaren Energien. Die Versäumnisse der letzten Jahrzehnte erfordern ein rasches Handeln. Dabei gilt es aber immer den Erhalt unserer Lebensgrundlagen im Auge zu behalten.“

Angeregte Diskussion

Im Verlauf des von Manfred Mühlberger moderierten Abends entwickelte sich ein angeregter Austausch, zu dem auch Fragen des Publikums beitrugen. Für Gesprächsstoff war beim gemütlichen Ausklang im Anschluss im „Badeschiff“ gesorgt.

Den Abend zum Nachschauen gibt es hier:

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden