Apropos Bundeswirtschaftskammer: Cashback für die eigenen Leute?
Die WKÖ hat vergangenen Herbst die Aktion WKO-Cashback ins Leben gerufen: Um den Umsatz für die vom Lockdown betroffenen Unternehmen zu steigern, konnten Kund:innen Rechnungen, die ab dem 13.12.2021 ausgestellt wurden und mindestens € 50 ausmachten, hochladen und 20 % des Umsatzes (also die Höhe der MwSt) als Gutschrift zurückbekommen (Höchstwert der Rückvergütung betrug € 60). Dafür waren ursprünglich € 1 Mio. vorgesehen – wegen der hohen Nachfrage in den ersten Stunden wurden weitere € 1 Mio. bereitgestellt.
Für einige Beobachter:innen war die Aktion bzw. das schnelle Ausschöpfen des ersten Topfes verwunderlich. Vor allem deswegen, weil die Aktion sehr kurzfristig (4 Tage davor) bekanntgemacht wurde und nur Rechnungen zulässig waren, die ab dem 13.12. – also am ersten Tag der Aktion – ausgestellt wurden. Es entsteht der Eindruck, dass das Ziel eher das Bei-Laune-Halten der eigenen Funktionär:innen, als eine Unterstützungsmaßnahme für die Betriebe war. Wie konnten sonst bei so kurzer Vorlaufzeit so hohe Summen bzw. eine so hohe Anzahl an Rechnungen eingereicht werden? Die Aktion hinterlässt zumindest einen fahlen Beigeschmack.
Trotz aller Kritik: Die WKÖ interessiert sich nur für sich selbst
Erneut müssen wir mit Blick auf die veröffentlichten Zahlen der Medientransparenzbehörde feststellen, dass sich die vom VP-Wirtschaftsbund dominierte Wirtschaftskammer offenbar nicht für die vielen für Österreich so wichtigen KMU und EPU interessiert, sondern mehr für ihr eigenes Image. Dass dafür, gerade in Zeiten der Krise, von den hart erarbeiteten Geldern der Mitgliedsbetriebe Unsummen in Selbstdarstellung und Inszenierung gesteckt werden, ist an Hochmut und Selbstgefälligkeit nur schwer zu überbieten! Wir fordern die WKÖ auf, die Geldverschwendung für Inserate zu beenden und endlich aktiv für die Interessen der österreichischen Unternehmen aufzutreten!