Zwischen Raumfahrt, Möbeln und Bildung

Mario Kozuh-Schneeberger
Mario Kozuh-Schneeberger (Foto: © Robert Maybach)

Wie passt das zusammen? Mario Kozuh-Schneeberger machte sich 2008 selbstständig – seine ersten Umsätze verdiente er bis 2010 durch die »Selbstverleasung« als Tischlerhelfer in der Möbelmontage. 2010 erhielt er dann seinen ersten Designauftrag beim weltweit größten Türenhersteller. Zahlreiche weitere Aufträge im Bereich Entwicklung und Design folgten. 2013 entwickelte der gebürtiger Tiroler und Wahl-Linzer ein spezielles Möbel für die größte europäische Marssimulation 2013, was weitere Projekte im Bereich Raumfahrt nach sich zog (Entwicklung Helm für den Raumanzug AOUDA X, Kinovortrag Mars 3D, ASE 2015, usw.).

2015 erhielt Mario für den interaktiven Holzwürfel »CUBIDOOO« den Future Zone Award und gründete sein eigenes Label »SCHNEEBERG« wo innovative Möbelkonzepte für diverse Technologiepartner entstanden (Microsoft Surface Hub, NEC, etc.). »Aus den fundierten Kenntnissen einer Ausbildung zum Tischler, dem Wissen um den Werkstoff Holz und dem Interesse für andere Werkstoffe, der Kooperation mit Expert:innen aus Wissenschaft und Technik sowie der Beobachtung von (Bewegungs-)Abläufen im Alltag entstehen Möbel bzw. Tools, die durch integrierte Technik doppelten Nutzen haben: Ästhetik und Mehrfachfunktionalität.«, erklärt der Unternehmer.

Schneeberg Möbel

Und weiter: »Ziel und Mission meines Unternehmens ist es, über neue Ansätze zu kreativen Verbindungen zwischen Mensch und Technologie zu gelangen. Produkte von SCHNEEBERG werden u. a. für die seit Jahren laufenden Marsmissions-Simulationen von NASA, ESA und dem Österreichischen Weltraumforum ÖWF entwickelt. Erst wenn sich ein Produkt unter Extrembedingungen bewährt (Marsmissionen bisher: Wüste Marokkos, Arktis, Dachsteinhöhlen, Kaunertaler Gletscher), ist es auch fit für Unternehmen oder Privathaushalte.«

Projekt Handschlag Mario Kozuh-Schneeberger2017 gründete Mario außerdem »Projekt Handschlag«, das sich mit Bildungskonzepten betreffend Facharbeitermangel und den negativen psychischen Auswirkungen der Coronakrise in Bezug auf Kinder und Jugendliche beschäftigt. »Ziel ist, Volksschüler:innen die Möglichkeit zu geben, Handwerksbetriebe, Industriebetriebe, Handelsbetriebe usw. zu besuchen und zu erleben. Das hat aus meiner Sicht folgende Vorteile: Es ist ein weitsichtiger Lösungsansatz betreffend des Facharbeitermangels, es schafft Bewusstsein, dass Eltern und Erwachsene als Teil der Gesellschaft einer Arbeit nachgehen und damit Geld verdienen, die Schüler:innen werden früh über mögliche Lehrausbildungen informiert, es wird für mehr Solidarität zwischen Schulen und Unternehmen gesorgt und ein spielerischer Umgang mit der Herstellung von Produkten ermöglicht.«

Unternehmerisch, kreativ, visionär: Eine Beschreibung, die nicht nur perfekt auf Mario Kozuh-Schneeberger, sondern auf viele Selbstständige zutrifft. Wir holen sie Woche für Woche vor den Vorhang und stellen ihnen drei Fragen zu ihrem unternehmerischen Treiben:

Was hat dich inspiriert, dich selbstständig zu machen?

Mario Kozuh-Schneeberger: Die Tatsache, dass ich mich gerne diversen Herausforderungen stelle und die damit verbundenen Freiheiten als Unternehmer und Kreativer sehr schätze.

Was ist »grün« an deinem Unternehmen?

Einerseits das Verbinden von Technologie mit dem natürlichen Werkstoff Holz und andererseits die Problemlösungen betreffend zukünftigen Herausforderungen und Konzepten.

Wofür brennst du als Unternehmer?

Das Neudenken von traditionellen Konzepten, das Scheitern und die damit verbundenen Erkenntnisse.

 

Vielen Dank für das Interview!

Das Interview führte Annalena Goldnagl.

Links:

Website: www.schneebergmoebel.com & www.projekt-handschlag.com