Das Jahr 2022 ist erst ein paar Wochen alt und doch beginnt der frische Elan aus der Jahreswechsel-Pause weniger zu werden. Politisch zwischen Ukraine-Konflikt, Virus-Dauerbrennerei und Stadtautobahn-Enttäuschungen startet die Grüne Wirtschaft Wien mit vielen Ideen, Erwartungen und Hoffnungen. Weil gemeinsam vieles besser geht, stellen sich unsere Regionalsprecher:innen gegenseitig Fragen zum Jahresbeginn.

© Katarina Lindbichler

Hans Arsenovic: Wo kommt für dich die Hoffnung her, dass 2022 ein gutes Jahr wird – neben Corona-Pirouetten, Klimawandel und Umsatzeinbrüchen?

Sonja Franzke: Als Wienerin weiß ich, das Gute ist immer die Mischung, ob bei der Melange oder beim Weißwein.

Ja, das Pandemie-Thema bindet viel Aufmerksamkeit und Energie, medial wie privat. Aber die ersten Begegnungen mit Mitgliedern der Grünen Wirtschaft heuer haben mir einmal mehr gezeigt: So individuell Meinungen und Zugänge sind, wenn wir uns zuhören und an Neuem arbeiten, entstehen Ablenkung, Freude und etwas Positives.

Jammern gehört natürlich dazu, aber dann kommt das Nachvornschauen und gemeinsam auf das nächste Freuen. Nur so können wir an Schrauben für ein gutes Jahr 2022 drehen und Lösungen finden, um den Klimawandel aufzuhalten. Dafür haben die Mitglieder der Grünen Wirtschaft viele Ideen und Initiativen in Vorbereitung – quer durch alle Branchen.

Sonja Franzke: Wo findest du Antworten in einem Wien, das eine Impfnadel spaltet und eine drei Kilometer-Verbindung in eine dialogische Eiszeit führt?

Hans Arsenovic: Ich gebe dir recht, dass man schon immer wieder verzweifeln könnte. Wer mich kennt, weiß, dass ich ein hartnäckiger Optimist bin und immer wieder Verbesserungen vorschlage, egal in welchen Belangen und mit welchen Ansichten.

Ich mag die Menschen und das Reden, auch wenn sie mich manchmal enttäuschen. Ja, manche Machtverhältnisse lassen einem manchmal wenig Spielraum, umso wichtiger ist es, neue Anknüpfungspunkte zu suchen und Verständnis für neue Ideen zu erzeugen. Denn in letzter Konsequenz stehen hinter jeder Entscheidung Menschen, die Hoffnungen und Visionen haben.

Natürlich gelingt der Optimismus einen Tag besser, den anderen vielleicht nicht so gut. Aber ich sehe die Aufgabe der Grünen Wirtschaft als Mittlerin zwischen Ökologie und Ökonomie, und nur da liegen die Antworten für mich. Und ich trinke übrigens auch gerne Kaffee…