Ein Beitrag aus unserer Blogreihe »Zukunftsfähig Wirtschaften«

fair communication

Inhalt und Stil der »Wortspenden« so mancher Politiker:in wird derzeit nicht nur heftig diskutiert, sondern könnte auch rechtlich relevant werden. Das ist zwar derzeit besonders aktuell, aber grundsätzlich nichts Neues. Das Thema fair communication an sich ist seit Beginn massenmedialer Kommunikation virulent, der Ethik-Codex »Athener Codex – internationale Grundsätze für Öffentlichkeitsarbeit« hat bereits mehr als 50 Jahre auf dem Buckel!
Es ist doch so: Man kann Kommunikation in verschiedener Weise missbrauchen, in dem man das Falsche weitergibt oder nur einen Teil der Information und damit einen falschen Eindruck erweckt oder Inhalte so mitteilt, dass Zuhörer:innen die gewünschten Schlüsse ziehen.

Irgendwann kommt alles raus!

Dass unehrliche, intransparente Kommunikation auf Dauer nichts bringt, sagen uns Krisen-PR-Expert:innen in jedem ihrer Workshops. Schnelle Reaktion, Fakten klären, aufklären sind im Krisenfall angesagt! Wer sich an diese Empfehlung hält, kann oft Schlimmeres vermeiden!
Bereits vor einigen Jahren haben Grazer Unternehmer:innen rund um Gerolf Wicher das Buch von Manfred Prisching mit dem Titel »Fairness als Ressource – Kann man ehrlich kommunizieren?« publiziert.
Mit dem Thema fair communication setzen sich aber auch Repräsentant:innen der PR-Branche seit einigen Jahren verstärkt auseinander, Branchenverbände entwickeln an die neuen Formen der Kommunikation angepasste Codices und Leitlinien und bieten Zertifizierungen an. Der Österreichische PR-Ethik-Rat http://www.prethikrat.at/ als Organ der freiwilligen Selbstkontrolle der in Österreich tätigen PR-Fachleute hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Einhaltung ethischer Grundsätze in der Öffentlichkeitsarbeit zu überwachen und zu fördern.

Fairness als Ressource

Fairness kann für ein Unternehmen eine überaus erfolgreiche Strategie und wichtige Ressource sein – sowohl was das Produkt und dessen Entstehung betrifft als auch den Umgang mit Geschäftspartner:innen und Kund:innen. Denn Unternehmen werden nicht nur über das Produkt, das sie verkaufen, beurteilt, sondern auch über die öffentliche Wahrnehmung. Entscheidungen von Unternehmen sollten daher auch aus dem Aspekt der Kommunikation wohlüberlegt sein.

Im bereits erwähnten Buch werden 5 »fair communication-Bausteine« vorgeschlagen und mit Praxisbeispielen unterlegt, die als Orientierung dienen können:

  1. sachlich korrekt und transparent
  2. Barrieren tendenziell abbauend
  3. diskriminierungsfrei
  4. geschlechtergerecht
  5. ressourcenschondend

Ich persönlich bin davon überzeugt, dass faire Kommunikation letztlich immer die bessere Wahl ist. Und so empfehle ich es auch meinen Geschäftspartner:innen und wir sind noch nie schlecht damit gefahren. Ich bin auch davon überzeugt, dass sich der Trend in Richtung mehr Ehrlichkeit und Transparenz fortsetzen und verstärken wird und dann haben genau jene Unternehmen einen Startvorteil, die fair communication bereits zur Basis ihrer Kommunikationsarbeit gemacht haben.

Andrea Pavlovec-Meixner, im Dezember 2021

Links:

Athener Codex – internationale Grundsätze für Öffentlichkeitsarbeit: https://prva.at/itrfile/_1_/0ca4117ea5e1e0a5208c62c94397285c/Athener%20Codex.pdf

Manfred Prisching, Fairness als Ressource: Kann man ehrlich kommunizieren: https://www.amazon.de/Fairness-als-Ressource-ehrlich-kommunizieren/dp/3701178194

Gerolf Wicher, Publikationen: https://www.gw24.at/publikationen/

Österreichische PR-Ethik-Rat: http://www.prethikrat.at/