Eine (technische) Lösung für alles

Stefan Bitschnau Vor den Vorhang
Stefan Bitschnau (© Christa Engstler)

2010, mit gerade einmal 27 Jahren, wagte Stefan Bitschnau den Sprung ins kalte Wasser – und machte sich selbstständig. Nach und nach wuchs das Team und die KAPLINA Engineering GmbH & Co KG zählt, inklusive Stefan, mittlerweile 8 Mitarbeiter:innen. Das Unternehmen bietet Ingenieurdienstleistungen im Maschinenbau, den Bau von Sondermaschinen, Robotik und 3D-Druck an und ist dabei vor allem regional, also in Vorarlberg, der Ostschweiz und Tirol tätig.

»KAPLINA ist für mich der Ort, an dem ich meine Leidenschaft für Technik entfalte. Hier kann ich das Umfeld selbst gestalten.«, sagt Stefan über sein Unternehmen.

Seit 2016 ist sein Unternehmen übrigens als »Familienfreundlicher Betrieb« ausgezeichnet. Wie ihm das gelungen ist und was Stefan schon seit Jahren (erfolgreich) anders macht als andere Unternehmer:innen, liest du hier:

Was hat dich inspiriert, dich selbstständig zu machen?

Stefan Bitschnau: Eigentlich ist meine Selbständigkeit mehr oder weniger zufällig entstanden. Ich war Ende 2009 auf Grund der schlechten Auftragslage meines damaligen Arbeitgebers in Kurzarbeit. In der Zeit fragte mich ein Bekannter, ob ich für ihn ein größeres Entwicklungsprojekt als Freelancer übernehmen möchte. Ich habe genau einmal darüber geschlafen, bis meine Entscheidung gefallen war, mich mit damals 27 Jahren auf das Abenteuer Selbständigkeit einzulassen.

Was ist »grün« an deinem Unternehmen?

Da müsste ich zuerst einmal eine Definition haben, was genau »grün« ist. Ich kann sagen, was ich besonders an KAPLINA finde und was »grün« für mich bedeutet:

Circa ein Jahr nach der Gründung habe ich den ersten Mitarbeiter eingestellt – einen ehemaligen Schulfreund. Zwischen uns war das Verhältnis nie wie zwischen Chef und Angestelltem, sondern immer wie zwischen zwei Freunden, die zusammen durch dick und dünn gehen und sich blind vertrauen. Als dann der zweite Mitarbeiter kam, wurde dieser genau gleich in unser vertrautes Team eingebunden. Und alle weiteren Mitarbeiter:innen ebenso.  So sind wir mittlerweile ein Team von 8 Leuten wo jede:r für jede:n einsteht. Diesen Umgang versuchen wir nicht nur intern, sondern auch mit Kund:innen und Lieferant:innen zu pflegen – fair, transparent und freundschaftlich. So legen wir beispielsweise den Kund:innen fast immer unsere Kalkulationen offen. Alle Mitarbeiter:innen wissen, was die anderen verdienen und haben Einblick in die Geschäftsbücher. Freie Zeiteinteilung, Home-Office, Teilzeitarbeit und Väterkarenz waren bei uns schon selbstverständlich, als es noch nicht modern war. Zusammengefasst würde ich das so formulieren, dass bei uns die langfristige Zufriedenheit von Mitarbeiter:innen und Partner:innen im Zentrum steht und nicht die Gewinnmaximierung.

Dass wir uns auf Kund:innen aus Vorarlberg und Umgebung fokussieren und unsere Fertigungsteile sehr regional beziehen, ist die logische Konsequenz, wenn man Wert auf persönliche Kontakte legt.

Zudem kann man wohl auch noch als »grün« bezeichnen, dass wir unser 2019 errichtetes Betriebsgebäude als Holzbau mit Holzfassade und Holzdämmung gebaut haben, mittels Wärmepumpe heizen, fast ausschließlich mit Elektroautos unterwegs sind und unseren Strom mittels PV-Anlage selbst produzieren.

Wofür brennst du als Unternehmer?

Als Erstes würde ich sagen, brenne ich auf jeden Fall für mein Team. Daneben liebe ich es nach wie vor, technische Lösungen zu kreieren und diese schlussendlich bis zur fertigen Maschine umzusetzen. Ich freue mich immer noch jedes Mal wie ein kleines Kind, wenn eine von uns entwickelte und gebaute Maschine das erste Mal in Betrieb geht. Ich glaube, dass die Freude an anderen Menschen und die Leidenschaft für die Arbeit, die man macht, essenziell für den Erfolg  von jeder und jedem Selbständigen sind – und das spüren auch die Kund:innen!

Vielen Dank für das Interview!

Das Interview führte Annalena Goldnagl.

Links:

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Fotocredit Titelbild: Christa Engstler