Die Revolutionärin der lokalen Lebensmittelversorgung
Mit gerade einmal 30 Jahren ist Theresa Imre Gründerin & Geschäftsführerin von markta.at – dem digitalen Bauernmarkt. Hier kann man hochwertige, regionale Lebensmittel ganz einfach online bestellen und damit Kleinbetriebe und Familienunternehmen unterstützen. Theresa ist in Stainz in der Weststeiermark aufgewachsen, hat Betriebs- und Sozio-Ökologische Volkswirtschaft studiert und ist seit 10 Jahren Wahlwienerin. Sie bezeichnet sich selbst als leidenschaftliche Köchin, ausdauernde Pionierin und überzeugte Optimistin – ein ganz hervorragender Mix, wie wir finden!
Wir sind sowohl von Theresa als auch ihrer durch und durch grünen Geschäftsidee beeindruckt und freuen uns, in unserem #vordenvorhang-Interview mehr über die Jungunternehmerin zu erfahren:
Was hat dich inspiriert, dich selbstständig zu machen?
Theresa Imre: Mit dem Foodblog »Eingebrockt und Ausgelöffelt« gewann ich 2015 und 2017 den AMA Foodblog Award, habe damit viel Medieninteresse erhalten und war auf einmal bekannt. Der Blog drehte sich um saisonale Rezepte von der Oma, regionale Lebensmittel, und die dahinterstehenden Produzent:innen. Durch viele Kooperationsanfragen von Familienunternehmen wurde die prekäre Lage, in der sich landwirtschaftliche Kleinbetriebe befinden, immer deutlicher. Begrenzte Stückzahlen und der Preisdruck durch Supermärkte drängen Kleinbetriebe, wie auch selbständige Nahversorger immer mehr ins Abseits. Es war augenscheinlich, dass neue Vermarktungs-, Vertriebs- und Logistikstrukturen für (Klein-)Produzent:innen benötigt werden, um gemeinsam und kompetitiv im Vergleich zur industriellen Massenware der Supermärkte aufzutreten.
Was ist »grün« an deinem Unternehmen?
Durch die Digitalisierung des Einkaufs bei Bäuer:innen läuten wir ein neues Zeitalter für regionale Lebensmittel ein, ermöglichen eine direkte Vernetzung der Konsument:innen mit den Produzent:innen und schaffen somit eine nachhaltige Transformation unserer Lebensmittelversorgung. Da wir auch die Logistik im Kreislaufsystem aufgesetzt haben und Transportwege drastisch verkürzen, setzen wir ein klares Zeichen gegen globalisierte und intransparente Warenströme. Wir schaffen mit markta eine lokal verankerte, nachhaltig produzierte und effizient distribuierte Lebensmittelversorgung.
Wofür brennst du als Unternehmerin?
Ich verstehe mein Schaffen als Notwendigkeit und empfinde mich im Vergleich zu den meisten Menschen auf unserer Welt als derart privilegiert, dass es für mich selbstverständlich ist, aus meiner Energie und Überzeugung etwas Großes zu machen, von dem strukturell und langfristig möglichst viele Menschen profitieren. Als 8-jähriges Mädchen habe ich verstanden, wie wesentlich unsere Wirtschafts- & Finanzsysteme für eine faire und generationengerechte Zukunft sind. Seither sauge ich Wissen wie ein Schwamm auf, treffe große Entscheidungen auf eigene Verantwortung und zweifle keine Sekunde daran, dass ich neue Lösungen für ein nachhaltiges und lokal eingebettetes Wirtschaftssystem aufbauen werde.
Vielen Dank für das Interview!
Das Interview führte Annalena Goldnagl.
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Fotocredit Titelbild: JENN AND THE CAMERA