In der Kunst ist nichts falsch

Tiina Kamenik ist Kunsthandwerkerin mit Leib und Seele. Wie so oft, fand auch die gebürtige Estin ihre wahre Berufung erst nach etlichen Höhen und Tiefen ihres Lebens.

Seit März 2018 ist Tiina nun hauptberuflich als Kunsthandwerkerin selbstständig. Mit ihrem eigenen, kleinen KreativWerkSalon in der Kirchstraße, direkt unter der historischen Altstadt von Bregenz, hat sie sich einen Traum erfüllt und einen offenen Ort der Begegnungen geschaffen. Hier arbeitet sie nicht nur und verkauft ihre Werke. Sie lädt auch andere ein, kreativ zu sein. Hierfür organisiert die herzliche 58-Jährige regelmäßig Workshops für Kinder und Erwachsene sowie kleine, feine Ausstellungen von und mit anderen Künstler:innen. „Der Austausch mit anderen Künstler:innen und die Möglichkeit, Kunstneulinge für die Kunst zu begeistern, bereichern mich sehr und erfüllen mich mit großer Freude.“

Schon vor einigen Jahren hat sie das Material Ton für sich entdeckt und der ist auch heute in ihrem neuen Beruf ihr treuer Begleiter. „Ton kann ich mit meinen eigenen Händen formen, etwas Sichtbares und Sinniges daraus kreieren und mich intensiv darüber freuen. Wenn auch nicht jedes Mal – jedoch kann ich zumindest etwas dazu lernen und versuchen, es nächstes Mal besser zu machen.“

In dieser Arbeit geht Tiina auf. Besonders gefällt ihr, dass ihr Beruf unabhängig von ihrem Alter ist. Sie muss keine Angst mehr haben, ihren Job zu verlieren und am besten findet sie, dass sie selbst über ihre Tätigkeit entscheiden kann. „Alles liegt, im wahrsten Sinne des Wortes, in meinen Händen und ich kreiere selbst meine eigene Zukunft.“

Was hat dich inspiriert, dich selbstständig zu machen?

Tiina Kamenik: Ich habe Volkswirtschaft studiert und arbeitete in der Finanzökonomie. Ich fühlte aber immer stärker, dass mein Tun nicht meine Leidenschaft widerspiegelte. Manchmal hilft es, einfach eine kleine Pause zu machen und nachzudenken – was ist es, womit ich nicht zufrieden bin, was erwarte ich von meinem Leben? Nach einigen Monaten Auszeit war mir klar: um glücklich zu sein, muss ich mein Leben von Grund auf verändern. Und das tat ich, mit einem Sprung von der Finanzwelt in die Kunstwelt und von Wien nach Bregenz.

Wofür brennst du als Unternehmerin?

Wenn ich mir für die Zukunft etwas wünschen darf, dann, dass mein kleines Atelier eine der ersten Adressen in Vorarlberg wird, wo man schöne Kunstwerke finden oder der eigenen Kreativität freien Lauf lassen kann, ohne Angst davor zu haben, nicht kreativ genug oder künstlerisch begabt zu sein. In der Kunst ist nichts falsch – das ist mein Leitspruch.

Hier noch einige Einblicke in Tiinas Arbeit:

Vielen Dank für das Interview!

Das Interview führte Natascha Soursos.

Links:

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Fotocredits Titelbild: © Oliver King