Wiener Tourismus benötigt Planungssicherheit, Herr Bürgermeister!

Wir brauchen Vorlaufzeit und Verbindlichkeit bei weiteren Öffnungsschritten, klagen die Wiener Gastronomie und Hotellerie.

Dass Wiens Bürgermeister die Verantwortung für fast zwei Millionen Einwohner:innen sehr ernst nimmt, ist beruhigend. Trotzdem kann diese Umsicht nicht auf Kosten der schwer gebeutelten Tourismusbetriebe dieser Stadt gehen.

Die Stadt Wien ist vorsichtig: „Die Pandemie ist noch nicht vorbei“ – mit diesen Worten hatte Bürgermeister Michael Ludwig spezielle Regelungen nur für Wien sehr kurzfristig – also de facto über Nacht – vorgenommen. Am 30. Juni 2021, nur einen Tag vor den Öffnungsschritten, gab er spezielle Einschränkungen für die Hauptstadt bekannt. Diese Umsicht in Ehren, aber Fairplay geht anders.

Für Wiener Unternehmen, vor allem der Sparten Gastronomie und Hotellerie, stellt dies eine deutliche Erschwernis in diesen unsicheren, und unplanbaren Zeiten. Aussagen, die tags zuvor noch gültig waren, und Gästen auch ein spontanes Essen gehen oder eine Übernachtung im Hotel ermöglicht haben, wurden über Nacht ungültig.

Die Umsetzung von Verordnungen braucht Vorlaufzeit, um sich zu organisieren und auch für eine Kommunikation an die Gäste. Kund:innen werden informiert und alle entsprechenden Vorkehrungen getroffen. Wenn es jedoch einen Tag vor der Öffnung eine Änderung gibt, wird jegliche Planung hinfällig. Die dadurch anfallenden Kosten werden meist nicht erwähnt.

Stephanie Rank © David Faber

 

»Die Wiener Hotellerie und Gastronomie ist durch die Corona Krise bereits stark betroffen. Seit Monaten wird den Kolleg:innen Flexibilität und Unterstützung abverlangt. Wir leisten das gerne, um die Pandemie einzudämmen und Menschenleben zu schützen. Doch wir erwarten auch, dass wir mit Respekt behandelt und rechtzeitig informiert werden. Wir müssen uns auf Zusagen und Verordnungen verlassen können.«

 

 

Als Spartensprecherin der Sparte Tourismus und Freizeitwirtschaft setzt sich Stephanie Rank auf allen Ebenen für diese Anliegen ein.

»Niemand kann zum jetzigen Zeitpunkt beurteilen, welche Maßnahmen generell oder speziell in Wien notwendig sind. Wir sind bereit, unseren Teil dazu beizutragen. Dennoch, Wertschätzung gegenüber den Unternehmer:innen und Respekt für unsere Arbeit sollten selbstverständlich sein.«

Deshalb: Bitte jegliche Wien-Sonderschritte in respektvoller Vorankündigung und Hand in Hand mit der Wiener Wirtschaft!