»Der macht einfach Spaß!«

Roland Schalken, Bierbrauer in Wien Ottakring und Mitglied der Regionalleitung Wien, hat große Freude mit seinem Elektro-Lieferwagen.

Vor zwei Monaten haben wir ihn bekommen, unseren Opel Vivaro-E. Er war – mit allen Förderungen letztlich sogar günstiger als ein gleichwertiger Verbrenner. Die 230 km Reichweite, die der Hersteller angibt, können wir mittlerweile gut nachvollziehen: Im Stadtverkehr kommt das ziemlich hin. Auf der Autobahn steigt der Verbrauch allerdings deutlich. Mit 950 Kilo Nutzlast kann er nur 40 Kilo weniger als der entsprechende Verbrenner transportieren.

Geladen wird er an einer der vielen Ladestationen im öffentlichen Raum. Das klappt ganz easy mit der entsprechenden App von Wien Energie, und bei uns in Ottakring finde ich auch immer einen Ladeplatz. Ich zahle im Monat ca. 35 Euro für 1.000 Kilometer. Der baugleiche Verbrenner lt. Datenblatt (gleiche Berechnungsmethode wie der elektrische) verbraucht ca. 67 Liter auf 1.000 Kilometer, momentan würde man dafür also 74 Euro bezahlen. Da zahlt man die »Tankrechnung« richtig gerne 😉

Außerdem ist der Lieferwagen mit dem grünen Kennzeichen ein echter Hingucker und zahlt auf unser Image als nachhaltig-orientiertes Unternehmen ein.

Aber das wirklich Geile an dem Auto ist – neben dem nahezu geräuschlosen Fahrvergnügen –, wenn du an der Ampel aufs Gas steigst und dem BMW-Fahrer neben dir fallen die Augerln raus 😉

Glaubt also der Verbrenner-Lobby nicht! Elektrische Nutzfahrzeuge sind nicht die Zukunft, sondern die Gegenwart! Und nützt die Förderungen, die es gerade jetzt gibt!

 

Elektrische Nutzfahrzeuge: Polemik & Wirklichkeit

Aktuell betreibt der Wirtschaftsbund eine massive (Des-)Informationskampagne aufgrund der NOVA-Änderungen. Diese umweltbezogene Steuer wird ab 1. Juli 2021 auch auf Klein-LKW (unter 3,5 Tonnen Gesamtgewicht) erhoben. Dadurch entstehe eine zusätzliche finanzielle Belastung für Betriebe.

Aber die Klimakatastrophe unterscheidet ja nicht zwischen privater und betrieblicher Nutzung… Mittlerweile gibt es elektrische (Nova-freie) Alternativen, die für die Mehrheit der (Handwerks-) Betriebe in Frage kommen.

 

Was behauptet wird – und was ist:

  • Die Reichweite ist zu gering

Ein Klein-LKW wird in Österreich täglich durchschnittlich 50 Kilometer bewegt. Somit ist das Reichweiten-Problem eigentlich keines.

  • Elektro-Fahrzeuge haben eine schlechte Ökobilanz

Man soll nichts schönreden, die Herstellung der Akkus ist energieintensiv. In Summe (Herstellung und Betrieb) ist die Ökobilanz allerdings besser, als die eines Verbrenners, vorausgesetzt, der Strom für den Betrieb besteht zu 100% aus Ökostrom. Dies ist für den Bezug von Förderungen allerdings sowieso Voraussetzung.

  • Der Anschaffungspreis ist zu hoch

Wir haben für unseren Opel Vivaro-e weniger bezahlt als wir für den entsprechenden Verbrenner bezahlen hätten müssen. Wir haben alle möglichen Förderungen in Anspruch genommen.

Momentan werden elektrische Klein-LKW zwischen 2,0 bis 3,5 Tonnen zulässiges Gesamtgewicht mit bis zu 10.500€ bzw. maximal 30% des Anschaffungspreises gefördert.
Zusätzlich kann man eine 14-prozentige Investitionsprämie (die Regierung hat erst am 19.04.2021, die Budgetmittel dafür aufgestockt) geltend machen.
Weiters sind elektrische Fahrzeuge momentan degressiv abschreibbar, Verbrenner nicht. Dadurch ist am Anfang eine höhere Abschreibung möglich.

Was noch positiv ist:

  • Unternehmen können ihr Klimabewusstsein nach außen transportieren
  • Geräuschreduzierung ist v.a. in einer Großstadt ein wichtiges Thema

 

Hier eine beispielhafte Gegenüberstellung (gleiches Modell, gleiche Basis-Ausstattung):

(Hierbei sind die höheren Service-Kosten eines Verbrenners, sowie die günstigere Versicherungsprämie eines E-Fahrzeuges, durch Entfall der motorbezogenen Versicherungssteuer, noch gar nicht berücksichtigt.)

© Grüne Wirtschaft Wien

 

Hier die Links zu den aktuellen Förderungen. Zu beachten ist, dass für die AWS-Investitionsprämie nur der Kauf oder der Mietkauf (der ähnlich zu Leasing ist, allerdings wird das Fahrzeug im Anlagevermögen des Betriebes aktiviert. Bei Leasing erfolgt die Aktivierung im Anlagevermögen des Leasinggebers) möglich ist. Zum Erhalt der Umweltförderung (vergeben durch Kommunalkredit – KPC) kann das Fahrzeug auch mit dem klassischen Leasing angeschafft werden.

https://www.umweltfoerderung.at/betriebe/foerderungsaktion-elektro-nutzfahrzeuge-fuer-betriebe/navigator/fahrzeuge/foerderungsaktion-elektro-nutzfahrzeuge-fuer-betriebe-2021.html

https://www.aws.at/corona-hilfen-des-bundes/aws-investitionspraemie/