Anders Wirtschaften ist Gebot der Stunde – FRACHTSCHIFFUNGLÜCK zeigt Notwendigkeit auf
Das Frachtschiffunglück im Suez-Kanal stellt einmal mehr unter Beweis, wie fragil die Weltwirtschaft ist. Der Weg der Grünen Wirtschaft in Richtung nachhaltige und regionale Wirtschaft stellt die einzige Alternative dar und muss schleunigst angegangen werden.
Eines der größten Frachtschiffe der Welt, die Ever Given, hatte sich im Suez Kanal verkeilt und knapp eine Woche lang diese wichtige Handelsroute blockiert. Diese siebentägige Blockade hat ausgereicht, um die gesamte Weltwirtschaft in eine große Krise zu stürzen. Erschreckend, dass die globale Wirtschaft so leicht ins Wanken gerät und die Abhängigkeiten so groß sind, dass das reibungslose Funktionieren von einem 400 Meter breiten Kanal abhängt.
Wir haben unser Wirtschaftssystem auf einem sehr sandigen Fundament gebaut – der Bedarf an immer mehr und immer billigeren Produkten ist die einzige Antriebsfeder. Das Wachstumsdogma steht aber allen aktuellen Erkenntnissen entgegen. Denn unsere Ressourcen sind endlich und unsere Erde kann nicht immer weiter ausgebeutet werden.
Ein trauriger Nebenaspekt dieses Dogmas ist, dass wir alle von Waren abhängig geworden sind, die in einem Container am Suez Kanal gestrandet sind. Es kann nicht sein, dass die Produktion in vielen Unternehmen stillsteht, weil auf irgendein Teil aus China gewartet werden muss.
Themen wie soziale Absicherung der Produzentinnen und Produzenten und die Auswirkungen auf unsere Umwelt werden immer wieder hintenangestellt. Würden wir die volkswirtschaftlichen Gesamtkosten, die beim Transport entstehen, ehrlich verrechnen, würde sich ein anderes Bild zeigen und das Synonym von chinesisch nicht billig sein.
Was uns die Corona-Krise und auch die Klimakrise bereits sehr deutlich gezeigt hat, wurde in den letzten Tagen durch das Unglück im Suez-Kanal Tagen noch einmal sichtbarer gemacht. Wir brauchen eine neue, stabilere Wirtschaft. Produkte lokal zu produzieren, ist unverzichtbar und Gebot der Stunde.
»Nur eine resiliente, kleinteilige und regionale Wirtschaft ist fähig sich den Herausforderungen dieser Krisen anzupassen. Sie ist erfolgreich und zukunftsfit, gerade weil Güter lokal und fair produziert werden.« (Hans Arsenovic)
Regionalwirtschaft ist eine Wirtschaft der kurzen Wege. Die Wirtschaft der Zukunft braucht nicht noch größere Schiffe oder breitere Autobahnen für vermeidbare Warentransporte. Die Wirtschaft der Zukunft ist eine Grüne Wirtschaft mit lokaler Wertschöpfung.