Nachschau der Veranstaltung:
“Mehr Grün in die Stadt”

Am 24. März 2021 von 18–21 Uhr ging es bei uns rund!

Wien und Oberösterreich haben sich zu einem Thema, das sehr viele Menschen bewegt in einem großen Online-Raum getroffen. Es wurde live auf verschiedenen Ebenen von Zuschauer*innen und Podium diskutiert, angeregt, weitergedacht, sich beunruhigt und positiv angesteckt.

Mit dabei waren:

 

Hier eine Zusammenschau, warum es sich lohnt, Städte zu begrünen und was Unternehmer*innen davon haben.

1) Kühlung
Der Klimawandel schreitet leider stetig voran. Um diesem vom Menschen verursachten Phänomen auch stadtplanerisch entgegenzuwirken, wird es nötig sein, möglichst viele versiegelte, also betonierte Flächen, durch Wiesen, Parks und anderer Begrünung zu ersetzen. Durch Bäume entsteht mehr Schatten, durch Gras speichert der Boden weniger Hitze. Zudem entsteht ein Mikroklima, wenn man zum Beispiel eine Straße rechts und links mit einer Allee von Bäumen flankiert. Elisabeth Gruchmann erklärt in ihrem Vortrag wie ihr Unternehmen durch vielfältige Unterstützung zur Bauwerksbegrünungen (also Fassadenbegrünung, Dachgärten und mehr) zum Klimaschutz beiträgt. Anna Hackl gibt ebenfalls praktische Beispiele aus Stadt- und Dorfgestaltungen, wie das Prinzip Schwammstadt dazu beiträgt gesunde und langlebige Bäume, um dicht besiedelte Räume zu kühlen.

2) Biodiversität
Der Lebensraum für Flora und Fauna ist in der Stadt begrenzt. Pflanzt man unterschiedliche Blumen, Gräser und Sträucher locken diese wiederrum diverse Insekten an und gibt ihnen ein neues Zuhause oder Nahrung. Dies zieht wiederrum Insektenfresser an und so weiter und so fort. Kettenreaktionen, die durch die Diversität von Pflanzen entstehen, sind beinahe unermesslich. Unser Experte Harald Kutzenberger spricht in unserer Veranstaltung genau darüber sehr ansteckend.

3) Lebensqualität
Wenn du aus dem Haus gehst, was siehst du dann? Asphalt, Grau, Beton? Es riecht wahrscheinlich nach Abgasen und es ist laut oder stressig. Du hechtest zwischen Autos hindurch, Leute rempeln dich und Eltern zerren ihre Kinder an der Hand entlang Richtung Auto. Klingt das erstrebenswert?
Stell dir stattdessen vor, du würdest beim Verlassen deiner Wohnung ein Vogelkonzert erleben! Deine Schritte federn weich auf der Wiese und dir steigt der Geruch von Morgentau in die Nase. Dein Nachbar grüßt dich und die Kinder rennen nochmal freudig durch den Park, bevor sie Richtung U-Bahn laufen. Markus Rabengruber hat eine Vision für Linz. Er verwandelt einen 2.000 km2-Pendlerparkplatz in einen vielfältigen, lebendigen Platz für Freitzeit, Begegnung, Kultur und Wirtschaft. Er träumt davon, einen Stadtpolitiker zum Brückenbauer zu machen…

4) Wirtschaft im Grätzl stärken
Daniel Zimmermann hält in seiner Key-Note ein Plädoyer dafür, warum es sich lohnt Städte umzubauen und grüner zu gestalten: Klar ist, man kauft lieber in einem ruhigen, angenehm gestalteten Stadtviertel ein. Doch Daniel Zimmermann geht noch einen Schritt weiter. Wenn mehr Grün in der Stadt ist und Fußgänger*innen mehr Platz haben, ist eine andere Erdgeschossnutzung möglich. Die Unternehmen und die Menschen dahinter werden sichtbarer. Bummeln, spielen, Zeit verbringen: die Sphäre von Arbeit, Wirtschaft und Leben können sich dadurch vermengen. Ganz neue Lebens- und Arbeitskonzepte können Realität werden.

5) Partizipationsmöglichkeiten schaffen
Doris Schnepf erzählt uns wie sie in ihren Projekten, wie zum Beispiel der Garage Grande, den Anwohner*innen Entscheidungsrechte gibt. Warum ist das wichtig? Wie wäre es, wenn es gewollt ist, dass wir designen, wie unser Lebensraum, außerhalb unserer eigenen vier Wände ausschauen soll? Wenn wir Mitspracherecht darauf haben, wenn wir ein Recht auf Stadt haben? Würde sich dadurch nicht auch unser Verantwortungsbewusstsein für den Stadtraum erweitern? Könnte wir damit nicht ein Stück Ermächtigung erfahren und hätten das Gefühl selbst etwas zu entscheiden, anstatt nur die Aushandlungen anderer ausbaden zu müssen?

Das war nur ein kleiner Einblick in die Themen, die wir diskutiert haben.
Den ganzen Vortrag kannst du dir in unserem Facebook Livestream anschauen.

Aber Achtung: drei inspirierende Stunden später tauchst du wieder auf!