Grüne Wirtschaft Wien hofft auf eine nüchterne Neubewertung des umstrittenen und nicht mehr zeitgemäßen Projekts

Die Corona-bedingten Passagiereinbrüche verursachten bei der Flughafen Wien AG große Verluste. Dies führte laut Flughafen-Vorstand Günther Ofner zur Entscheidung, den Bau der dritten Flugpiste am Wiener Flughafen vorerst auf Eis zu legen.

Die Grüne Wirtschaft zeigt sich über diese dringend notwendige Möglichkeit einer ehrlichen Evaluierung im Sinne einer realistischen Chance für einen anderen, zukunftsweisenden Wiener Tourismus sehr erfreut.

Ob der von der Flughafen Wien AG für 2021 prognostizierte Anstieg der Passagiere möglich sein wird, hängt von vielen Faktoren ab.

„Natürlich wünschen wir uns zur Erholung der schwer getroffenen Tourismusbetriebe, dass wieder mehr Menschen Wien als Urlaubsdestination wählen“, so Hans Arsenovic, Sprecher der Grünen Wirtschaft Wien. „Doch Viele wollen nach der Krise sicher nicht genauso weitermachen wie zuvor. Auch im Sinne unserer Klimahauptstadt sollte beim “Tourismus neu” unbedingt dem Ausbau von klimafreundlichen Anreisemöglichkeiten der Vorrang gegeben werden.“

Eine entemotionalisierte Neubewertung des vielfach diskutierten Projekts 3. Piste eröffnet außerdem die Chance, sich zu überlegen, ob breitflächige Versiegelung und eine Expansion der C02-intensiven Branchen uns tatsächlich aus dieser Krise herausführen werden. Kann nicht gerade jetzt ein Umdenken hin zu einem echten »Green New Deal« stattfinden?

Denn das Projekt Klimahauptstadt Wien kann nur gelingen, wenn wir Klimaneutralität auch ermöglichen und das beginnt im Tourismus bei der Anreisemöglichkeit.