Hemma Metzler
Hemma Metzler (alle Fotos: © waelderspielzeug)

AUS LIEBE ZU HOLZ

»Mein Herz schlägt für Naturmaterialen, das liegt wohl auch in meiner Geschichte«, sagt Hemma Metzler.

Denn bis 2014 hat Hemma einen Holzverarbeitungsbetrieb geführt. In diesem sind auch die ersten Spielsachen und heutigen Eigenprodukte von waelderspielzeug entstanden.

waelderspielzeug ist ein kleines Handelsunternehmen im Bregenzerwald (Vorarlberg), bei dem es hochwertige Holzspielwaren, Puppen aus Biostoffen und jede Menge andere Spielsachen aus natürlichen Materialien gibt. Der Inhaberin ist dabei wichtig, konsequent auf Plastik und andere bedenkliche Chemikalien zu verzichten.

Hemma Metzler wählt für ihr Sortiment bewusst nachhaltige Spielwaren aus, die sich gut anfühlen und möglichst regional produziert werden. Ein Teil dieser Produkte wurde von ihr selbst entwickelt. Sie werden jetzt in einer sozialen Institution in Vorarlberg gefertigt.

Soziale Integration ist ihr deshalb genauso wichtig, wie die Rücksichtnahme auf die Natur und die Umwelt. Für die Vermarktung der hochwertigen Spielsachen betreibt sie seit 2016 einen Spielzeugladen in Bezau und einen eigenen Onlineshop – der besonders während der Corona-Pandemie auf Hochbetrieb lief.

Hemma Metzler ist Unternehmerin mit einer Vorliebe zu Holz und anderen natürlichen Materialien. Und diese Liebe motiviert sie, täglich das Beste zu geben. Schließlich sollen die Kleinsten mit hochwertigen Spielsachen die Welt erkunden, erleben und erforschen können, so ihr Credo.

Was hat dich inspiriert, dich selbstständig zu machen?

Hemma Metzler: Da ich auf einem Sägewerk bzw. einem Holzverarbeitungsbetrieb aufgewachsen bin, habe ich die Denk- und Lebensweise der Selbstständigkeit quasi von Kindheit auf mitbekommen und sie immer schon gemocht. So war für mich nach der Auflösung meines Produktionsbetriebes im Jahr 2014 sehr schnell klar, dass ich in der Selbständigkeit bleiben möchte und mit waelderspielzeug ein Handelsunternehmen für nachhaltige Spielwaren aufbauen möchte.

Was ist grün an deinem Unternehmen?

Ich verbinde die Farbe Grün mit dem Wald, mit Holz und mit einer wohltuenden Farbe für das Herz und das Auge. Grün ist für mich jedoch weit mehr als nur diese Verknüpfung. Für mich ist es eine Lebens- und Denkweise, indem wir beispielsweise Achtsamkeit gegenüber der Natur und unserer Welt – samt den Menschen und Tieren – an den Tag legen.

In meinem Geschäft gibt es deshalb kein Plastik. Und wir versuchen täglich aufs Neue, möglichst nur natürliche Materialien aus regionaler Produktion ins Sortiment aufzunehmen. Das ist nicht immer leicht, doch ich sehe es als meine Aufgabe hier für Alternativen zu Plastik zu sorgen.

Wofür brennst du als Unternehmerin?

Ich glaube, als Unternehmer*in muss man bereit sein, mehr zu tun als notwendig. Gleichzeitig ist es von Vorteil, eine gewisse Freude am Tun zu verspüren und offen für Neues zu sein. Eine gewisse Entscheidungsfreudigkeit ist als Unternehmer*in ebenso von Nutzen. Denn im Grunde sind wir alle Unternehmer*innen unseres eigenen Lebens.

Welche Auswirkungen hat der »Stillstand« auf dein Unternehmen?

Um ehrlich zu sein, ich habe keinen Stillstand erlebt. In dem Moment, als die Tür von meinem Geschäft geschlossen blieb, trudelten online mehr und mehr Bestellungen ein. Dank meines guten Teams, haben wir sofort unsere ganze Energie in den Onlineverkauf gesetzt. Von Anbeginn dieser Ausnahmezeit an, war auch ein Bewusstseinswandel in der Gesellschaft festzustellen. In der Corona-Zeit haben viele Leute bewusst regional eingekauft. Diese Unterstützung – gerade für uns kleine Unternehmen –  hat mich persönlich sehr gefreut.

Was machst du, um durch diese schwierigen Zeiten zu kommen?

Schwierige Zeiten gibt es immer wieder. Ich sehe diese Zeiten auch immer als große Chance für uns alle. Da und dort werden sich neue Wege auftun und auch aus Unternehmenssicht gilt es, Chancen zu ergreifen und kluge Entscheidungen zu treffen. Ich bin beispielsweise froh, immer schon auf das Onlinegeschäft gesetzt zu haben und noch dazu Produkte verkaufen zu dürfen, die nachhaltig sind und mir beim Verkauf ein gutes Gefühl hinterlassen.

Ein Kunde hat einmal zu mir gesagt: »Deine schönen Produkte wird man immer kaufen, die sind ihren Preis wert. Irgendwann werden wir es nicht mehr vermögen, das viele Plastik zu kaufen und es teuer zu entsorgen.«

Vielen Dank für das Interview!

Das Interview führte Katharina Thum.

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