Sabine Janach
Sabine Janach (Foto: S. Janach)

MIT LIEBE HANDGEMACHTES

»Alles handgemacht und etwas Besonderes«, das war und ist die Devise von Sabine Janach, seit sie mit ihren aus Aluminium handgefertigten Schmuckstücken den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt hat. Ausgefallen und frech, bunt aber doch stilvoll, modern aber auch mal klassisch, so kann man Sabine und ihren Schmuck beschreiben.

KLASSISCH, da sich ihre Methoden bei der Herstellung stark an die des althergebrachten Goldschmiedehandwerks anlehnen – es wird gesägt, gewalzt, gezogen, Muster gefräst, gefeilt aber auch gehämmert und poliert.

MODERN da auch Geräte wie Laser & Co. ins Spiel kommen, um die Materialien, die sie in Kombination mit Aluminium verarbeitet, zu »tunen«.
AUSGEFALLEN da Sabine beim Material gerne auf so manch Außergewöhnliches zurückgreift.
BUNT UND FRECH versteht sich da nahezu von alleine, denn wer schon außergewöhnlichen Schmuck ersteht, möchte dann doch auch gerne auffallen.

Aber natürlich darf es auch gerne STILVOLL UND EINFACH sein, ganz wie es die Kund*innen wollen. Denn – und somit schließt sich wieder der Kreis beim Klassischen – der Kunde/die Kundin ist König/Königin. Sabine sieht sich in der Rolle der »Wünscheerfüllerin«. Es wird gemeinsam entworfen, die Wünsche in Handzeichnungen festgehalten und das Schmuckstück zum Leben erweckt. Und wenn man wissen möchte, wie sie arbeitet, so steht ihre Werkstatttür denjenigen offen, die ihr ein wenig über die Schulter blicken wollen.

Sabine Janach, Werkstatt
Sabine Janach in ihrer Werkstatt bei der Schmuckherstellung (Foto: S. Janach)

Was hat dich inspiriert, dich selbstständig zu machen?

Sabine Janach: Als Familienmensch der ich bin, war es mir wichtig, die Familie nicht meinem Beruf unterordnen zu müssen. Das wäre aber als Magister der Betriebswirtschaft mit Wunsch nach Karriere nicht möglich gewesen wäre. Daher entschied ich mich dazu, mein eigener Chef zu werden und mir die notwendige Flexibilität für mich und meine Familie zu erhalten. Und die zweite Inspiration mich selbstständig zu machen war, dass ich als kreativer Mensch meine Kreativität im eigenen Unternehmern leichter ausleben und nutzen kann, als im abgesteckten Rahmen eines Unternehmens.

Was ist grün an deinem Unternehmen?

An meinem Unternehmen ist grün, dass ich mich gerne mit meiner Schmuck- und Dekoanfertigung im nachhaltigen Bereich bewege. Das heißt ich verwende neben herkömmlichen Materialien auch recyceltes Material wie Altmetall, Altglas, Altholz/Holzreste, Kleidung u.v.m. Seit 2015 verwende ich auch Fischleder, das ich seit Anfang 2019 auch selber gerbe. Dadurch wird Fischhaut, die sonst keinen weiteren Nutzen hat, zu etwas sehr Schönem und Noblen weiterverarbeitet (upcycled) und findet seinen Platz in meinem Schmuck.

Wofür brennst du als Unternehmerin?

Als Unternehmerin brenne ich vor allem für die Weiterentwicklung, das Ausprobieren neuer Techniken (z.B. der Einsatz des Lasers für sehr feine kleine Beschriftungen, …), in meiner Branche aber auch das Wiederentdecken alten Wissens und alter Techniken (z.B. das Gerben der Fischhaut oder das händische Nähen von Lederprodukten, …). Bei der Anfertigung meines Schmucks brenne ich für das gemeinsame Entwerfen mit der Kundin/dem Kunden und dem Entwerfen ganz besonderer schmucker Stücke.

Welche Auswirkungen hat der derzeitige »Stillstand« auf dein Unternehmen?

Der derzeitig Stillstand um mich herum, hat mich dazu bewegt, meine Flexibilität noch mehr zum Einsatz zu bringen und mich meiner vielfältigen Fähigkeiten zu bedienen, um den Stillstand in Bewegung umzuwandeln.

Was machst du, um durch diese schwierigen Zeiten zu kommen?

Ich habe meine momentane Schmuckvorproduktion für die jetzt leider zum größten Teil abgesagten Kunsthandwerksmärkte weitest gehend eingestellt und nutze meine Fähigkeit zu nähen (in Normalzeiten, um meine recycelten Stoff- und Jeansarmbänder und Halsbänder zu nähen), um mit dem Nähen von Mundnasenschutzmasken aus recycelten Stoffen und in kreativen Farb-Musterkombinationen in der Krise zu unterstützen und trotz all den widrigen Umständen meinem Unternehmen das Überleben zu garantieren.

Vielen Dank für das Interview!

Das Interview führte Katharina Thum.

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