Viele kleine Händler*innen, die bisher ausschließlich ein Ladengeschäft betreiben, stehen in Zeiten der Coronakrise vor riesigen Herausforderungen. Eine Möglichkeit den Umsatzeinbruch zumindest etwas zu kompensieren, ist ein eigener Onlineshop.

Da stellt sich die Frage: Wie mache ich einen Onlineshop? Was muss ich beachten? Und – welche Kosten kommen auf mich zu? Wir haben hier drei Tipps für dich gesammelt, um diese und auch andere Fragen zu beantworten!

Drei Tipps zum Aufbau

Tipp #1: Planung

Es klingt vielleicht banal, aber wird dennoch oft übersehen – die Planung. Hier ein paar Punkte, die du dir vor Erstellung eines eigenen Onlineshops überlegen solltest:

  • Bestehende Website: Für Kund*innen stehen das Vertrauen zu Anbieter*innen und das verfügbare Sortiment im Vordergrund bei einer Kaufentscheidung. Deshalb solltest du dir überlegen, ob deine aktuelle Onlinepräsenz auch zum Shoppen einlädt. Deine Website ist wie dein Schaufenster und die Eingangstür zu deinem Geschäft. Man sollte einen ersten guten Eindruck über das Sortiment, das Team und die Philosophie deines Geschäfts erhalten.
  • Zielgruppe: Je nach Zielgruppe musst du auf deinem Webshop andere Dinge in den Vordergrund stellen. Wer soll bei dir kaufen? Handelt es sich überwiegend um Männer oder Frauen? Welche Altersgruppe? Oder ganz bunt gemischt? Nur regional oder EU-weit? Je nachdem sollten das Design, die Zahlungsarten und die Versandbedingungen entsprechend angepasst sein.
  • Alleinstellungsmerkmal: Was hebt dein Angebot von anderen Anbieter*innen ab? Was kannst du vielleicht besser oder anders als Amazon? Die Antworten auf diese Fragen sollten prominent auf der ersten Seite aufscheinen, damit deine Kund*innen sofort wissen, warum sie bei dir und nirgends anders kaufen sollen.
  • Erwartungshaltung: Wie viele Bestellungen erwartest du realistisch pro Woche? Brauchst du dafür überhaupt einen vollumfänglichen Onlineshop? Es bringt nichts viel Zeit und Geld in einen Onlineshop zu stecken, wenn du keine dementsprechenden Umsätze erwarten kannst. Du kannst auch einfach dein Sortiment fotografieren, auf die Website stellen, Bestellung per Mail und Bezahlung auf Rechnung anbieten. Für kleinere Bestellmengen kann das genauso effizient und dennoch ein feines Zubrot sein.
Tipp #2: Organisation

Die Herausforderung ist nicht nur die Technik – genauso muss die organisatorische Abwicklung überlegt sein. Deshalb solltest du dir auch über folgende Fragen Gedanken machen:

  • Redaktion: Wer kümmert sich um die Redaktion des Online-Shops? Alle Artikel müssen beschrieben werden und es müssen Fotos vorhanden sein oder gemacht werden. Wenn sich dein Sortiment laufend ändert, muss auch der Onlineshop laufend aktualisiert werden.
  • Lagermanagement: Sind immer alle Waren verfügbar oder muss ein genaueres Lagermanagement gemacht werden für den Onlinehandel?
  • Mitarbeiter*innen: Wie kannst du deine Mitarbeiter*innen von Anfang an einbinden, damit nicht alles an dir hängen bleibt? Auch die Online-Filiale sollte eine/n Filialleiter*in haben.
  • Versand: Wie möchtest du den Versand organisieren? Bringst du die Pakete selbst zur Post oder sollen sie von einem Logistikunternehmen abgeholt werden?
  • Zahlungsmöglichkeiten: Paypal oder Kreditkarten sind vielleicht in deinem bisherigen Geschäft kein Thema. Achte auf die zusätzlichen Kosten, welche diese Zahlungsarten verursachen!
  • Gesetzliche Rahmenbedingungen: Mach dich mit den gesetzlichen Rahmenbedingungen wie eCommerce-Gesetz, DSGVO, Konsumentenschutz, und Rückgaberechten vertraut.
Tipp #3: Technische Umsetzung

Auf dem Markt gibt es mittlerweile ein großes Angebot an günstigen bzw. Gratis-Shop-Systemen. Leider ist es jedoch dennoch nicht so, dass man ganz ohne IT-Kenntnisse mit Plug&Play einfach einen Online-Shop in Betrieb nehmen kann. Wenn du so gar nicht technik-affin bist, solltest du dir jedenfalls Unterstützung suchen. Hier ein paar Gratis-Shop-Systeme von denen uns schon viel Gutes berichtet wurd:

Und nun – viel Erfolg beim Onlineverkauf!

PS: Danke an Stefan Schachamayr für seinen Input zu diesem Artikel. Stefan ist IT-Berater, eCommerce-Profi und offizieller Service-Partner von JTL-Software. Wenn du Unterstützung beim Aufbau eines eigenen Onlineshops brauchst, freut sich Stefan, wenn du mit ihm in Kontakt trittst: stefan@socialsoft.eu