Mit 8,66 % bleibt die Grüne Wirtschaft deutlich zweitstärkste Kraft in der Wirtschaftskammer Salzburg. Die Freude bei Regionalsprecher Josef Scheinast war dennoch verhalten. Er zeigte sich erschrocken über die Wahlbeteiligung, die unter 40 % gefallen ist: »Wir müssen uns alle gemeinsam Gedanken machen, warum das so ist.«

Vom 2.-5. März fanden in Österreich die Wirtschaftskammerwahlen statt. In Salzburg waren rund 38.000 Unternehmer*innen aufgerufen, ihre Berufsvertretung in 69 Fachgruppen neu zu wählen. Die Grüne Wirtschaft ist in 39 Fachgruppen zur Wahl angetreten und erreichte damit 8,66 % der Stimmen. Das bedeutet ein leichtes Plus von 0,35 % gegenüber dem Ergebnis von 2015 (8,31 %). Zufrieden zeigte sich Regionalsprecher Josef Scheinast, dass mit diesem Ergebnis der zweite Platz bestätigt wurde. »Unser erklärtes Ziel war es, zweitstärkste Kraft in der Wirtschaftskammer zu bleiben. Das haben wir noch deutlicher als vor fünf Jahren geschafft.« Thematisch wolle er weiter auf die Schwerpunktthemen Nachhaltigkeit & Steuergerechtigkeit setzen.

Wahlbeteiligung »besorgniserregend«

Scheinast bedankte sich bei der Wirtschaftskammer Salzburg für die gute Organisation und Abwicklung der Wahlen. Obwohl die Wirtschaftskammer alles getan hätte, um für diese Wahl zu werben, sei die Wahlbeteiligung »besorgniserregend«.  Sie ist von knapp 50 % auf knapp 39 % gefallen. Damit haben in absoluten Zahlen alle Fraktionen Stimmen gegenüber der letzten Wahl 2015 verloren – ein Umstand, der demnach allen Fraktionen zu denken geben müsse. Nur auf der Ebene der Fachgruppe zu wählen, sei offenbar für viele Selbstständige unattraktiv. »Die Grüne Wirtschaft hat sich schon wiederholt für eine Reform der Wirtschaftskammerwahl ausgesprochen, um die Wahl für die Selbstständigen wieder attraktiver zu machen.« Vorstellen könne er sich etwa, dass das Wirtschaftsparlament sowie der Wirtschaftskammerpräsident bzw. die Wirtschaftskammerpräsidentin direkt gewählt werden können. Scheinast kündigte an, nach der Wahl, mit allen Fraktionen den Dialog suchen zu wollen, um über Verbesserungen im Wahlrecht zu beraten.