Sabine Jungwirth reagiert in einem veröffentlichten Leserbrief an den Falter (Ausgabe 04.09.19) auf einen Kommentar von Benedikt Narodoslawsky.

»Wann gründen sich endlich die Companies4future?«, fragt Benedikt Narodoslawsky in seinem Kommentar über die WKO und ihrem Lobbying gegen seriöse Klimapolitik. Die gute Nachricht: Der Weckruf wurde schon vernommen. Die »Entrepreneurs for Future« fordern von den Verantwortlichen in Politik und Wirtschaft nichts Geringeres als sofortige Notmaßnahmen gegen die Klimakrise: Ökologisierung des Steuersystems, Ausstieg aus fossiler Energie, einen Klima-Innovationsfonds und den Stopp klimaschädigender Subventionen. Rund 250 heimische Unternehmen sind unserer Aufforderung gefolgt und haben unterzeichnet, darunter die Ökostrom AG, die Schachinger Logistik oder die Grüne Erde. Insgesamt sind es mehr als 2.400 Unternehmer*innen im deutschsprachigen Raum.

Die Grüne Wirtschaft ist Mitinitiatorin – aus gutem Grund. Denn ja, in der WKO sitzen wie im Kommentar beschrieben die größten Betonierer in Sachen Umwelt- und Klimaschutz. Und nein, die WKO vertritt mit ihrer zerstörerischen Klimapolitik nicht die Interessen der gesamten österreichischen Wirtschaft, sondern einiger weniger fossiler Wirtschaftsdinosaurier mit viel Einfluss. Immer mehr kleine und mittlere Unternehmer*innen wenden sich wegen des rücksichtlosen Retro-Wirtschaftskurses der WKO von ihrer Kammer ab. Diesen Unternehmer*innen ist die Zukunft des Planeten nicht egal: Sie sind bereit, die Chancen einer klimafreundlichen Wirtschaft zu nutzen und auch die Verantwortung dafür zu übernehmen.

Dass sich WKO-Chef Mahrer plötzlich mit Umwelt- und Klimaschutzthemen brüstet, zeigt nur, dass die Klimakrise langsam auch in konservativen Kreisen ankommt. Unser Einsatz für eine ernsthafte nachhaltige Wirtschaftspolitik wird von den Kämmerern unverdrossen blockiert. Doch langsam muss der schwerfällige Tanker WKO den Kurs ändern – ob er will oder nicht.

Link zum Thema: https://www.entrepreneurs4future.de/stellungnahme-at