Grüne Wirtschaft OÖ plädiert für Welser Modell ergänzt um ökologische Grundprinzipien und Beteiligung

Orts- und Stadtzentren erfüllen viele wichtige gesellschaftliche und damit wirtschaftliche Funktionen gleichzeitig: Sie sind Plätze, wo Menschen sich treffen und austauschen, wo Kultur und Leben und damit Wirtschaft und Handel stattfinden. Oder stattgefunden haben. Denn in den letzten Jahrzehnten fand zunehmend eine Verlagerung an die Peripherien statt. In den Orten und Städten blieben markant die lange leerstehenden Verkaufsflächen in Erdgeschoßlagen.

Die meisten Städte und Gemeinden haben mittlerweile erkannt, dass sie hier dringend aktiv gegensteuern müssen.

Beteiligung und Ökologie

Doch der Prozess hat viele Dimensionen: Handel, Arbeit, Wohnen, Mobilität – um die größten zu nennen. Daher sollte sich die Wirtschaftskammer, als Vertreterin der Gewerbetreibenden, überregional verstärkt einbringen. »Uns ist wichtig, dass möglichst alle Stakeholder sich in der Frage der Stärkung der Orts- und Stadtzentren beteiligen. Das umfasst auch die Nutzerinnen und Nutzer«, sagt Bernhard Seeber, Sprecher der Grünen Wirtschaft OÖ.

Dazu gibt es langjährig erprobte Beteiligungsmodelle, wie das Projektentwicklungsmodell „Projektschmiede“ des Vorarlberger Zukunftsbüros, die einen konstruktiven und kreativen Rahmen für solche regionalen Initiativen schaffen. »In diesen Vernetzungsräumen werden mit breiter Akzeptanz regional angepasste Vorgehensweisen orientiert an ökologischen Grundprinzipien entwickelt«, berichtet Peter Sönser, Regionalsprecher Grüne Wirtschaft Wels/Wels-Land, von seinen Erfahrungen.

Darüber hinaus sind Fragen der Ökologie und Nachhaltigkeit ein wesentliches Thema. Dabei geht es um die Auseinandersetzung mit fairem Handel, dem schonenden Umgang von Ressourcen, der Vermeidung von Abfall, der Mobilität oder generell den Wechselwirkungen mit anderen im Raum.

Das Welser Modell

Auch Wels hat sich intensiv mit der Belebung der Innenstadt befasst. Dabei entstand eine erfolgreiche Initiative des „Wirtschaftsservice Wels“, die mittlerweile über mehrere Jahre erprobt ist. »Hier wird ein gemeinsames Projekt von Stadt, Wirtschaftskammer und Standortmarketing mit Bürgerinnen und Bürgern von der Wirtschaftskammer Wels aktiv unterstützt und mitentwickelt«, erklärt Peter Sönser, wie in Wels die Trendwende gelang.

»Diese Initiative erweitert um eine Orientierung an ökologischen Grundprinzipien und Beteiligung kann als Vorbild für ähnliche Projekte in ganz Oberösterreich dienen«, zeigen sich Bernhard Seeber und Peter Sönser überzeugt. Sie haben dazu einen Antrag im oberösterreichischen Wirtschaftskammerparlament eingebracht, der in der Juni-Sitzung einstimmig angenommen wurde.

 

Foto: Peter Sönser am Stadtplatz Wels
© Claus Muhr