Am Dienstag, 21. Mai, wird im WIFI Salzburg der brandneue Praxisleitfaden für aktives Standortmarketing vorgestellt. Der 100-Seiten umfassende Leitfaden für Salzburgs Gemeinden wurde im Auftrag der Wirtschaftskammer und des Landes erstellt. Die Initiative dafür ging von der Grünen Wirtschaft aus. »Die Stärkung der Zentren und die Bekämpfung von Leerstand gehören zu unseren Kernanliegen. Wir sind sehr froh und stolz, dass mit diesem Leitfaden nun ein Werkzeugkoffer vorliegt, wie es ihn in dieser Form bisher in Österreich nicht gegeben hat«, freut sich Josef Scheinast, Regionalsprecher der Grünen Wirtschaft.

In vielen Orten und Städten gibt es einen Niedergang der Zentren. Sichtbares Zeichen ist die wachsende Anzahl leerstehender Geschäfte und Gebäude. Während die Zentren an Attraktivität verlieren, sind die Ränder gewachsen: Wohnhäuser, Betriebe und der Einzelhandel wurden immer mehr auf die »grüne Wiese« ausgesiedelt. Man spricht vom sog. »Donut-Effekt«. Im Herbst 2016 forderte die Grüne Wirtschaft deshalb die Wirtschaftskammer Salzburg auf, Maßnahmen zur Belebung der Zentren zu erarbeiten. »Ein zentrales Element Grüner Wirtschaftspolitik ist die Förderung der Regionalwirtschaft. Sie ist der wichtigste Markt für die vielen kleinen Unternehmen, Gewerbetreibenden und Ein-Personen-Unternehmen, die Wertschöpfung regional erbringen und dort halten. Lebendige Orts- und Stadtzentren sind das Herz einer funktionierenden Regionalwirtschaft«, erklärt Scheinast.

Der Praxisleitfaden Standortmarketing in dieser Form einzigartig

Das Beratungsunternehmen CIMA aus Ried im Innkreis hat nun einen für das Bundesland Salzburg maßgeschneiderten Praxisleitfaden vorgelegt. Der Leitfaden ist vielschichtig aufgebaut: Er analysiert grundlegende Trends im Bereich Konsum, Wohnen oder Freizeit- und Kultur. Er zeigt Ursachen und Ausmaß von Leerstand auf und gibt fundierte Informationen für ein effizientes Standortmarketing. Daraus folgen konkrete Vorschläge und Maßnahmen zur Stärkung des Wirtschaftsstandorts »Zentrum«. Ergänzt werden diese durch zahlreiche Best-Practise-Beispiele aus Österreich.

»Lebendige Zentren bedeuten eine Win-win-Situation nicht nur für Gemeinden, Hausbesitzer*innen und (Jung)Unternehmer*innen. Sie heben auch die Lebensqualität und insgesamt den Wert einer Region. Und natürlich bedeutet das Prinzip der kurzen Wege auch einen achtsamen Umgang mit unserem Lebensraum und aktive Klimapolitik«, so Scheinast. Er verweist auf das aktuelle ÖVP-Sujet im EU-Wahlkampf: »Es ist richtig, ‚ohne Klimaschutz hat unsere Zukunft keine Chance‘. Genau deshalb braucht es die Grüne Wirtschaft. Wir müssen Wirtschaft im doppelten Wortsinn ‚weiter‘ denken, nämlich einerseits das große Ganze sehen und andererseits unsere Art des Wirtschaftens innovativ weiterentwickeln.«