Am 29.4.2019 tagt das Wirtschaftsparlament der Wirtschaftskammer Salzburg. Wir fordern, dass sich die Wirtschaftskammer bei der Landesregierung für die Einführung eines Reparaturbonus nach dem erfolgreichen Modell in Oberösterreich einsetzt.

Unsere Begründung lautet im Detail:

Ein zentrales Element Grüner Wirtschaftspolitik ist die Förderung der Regionalwirtschaft. Sie ist der wichtigste Markt für die vielen kleinen Unternehmen, Gewerbetreibenden und Ein-Personen-Unternehmen, die Wertschöpfung regional erbringen und sie auch in der Region halten.  Eine regional orientierte Wirtschaft definiert sich durch die vielen direkten und indirekten Effekte wirtschaftlicher Tätigkeit in einer Region. So schaffen regionale Wirtschaftskreisläufe z.B. nicht nur Nachfrage nach Produkten und Dienstleistungen, sondern sorgen auch dafür, dass Arbeits- und Transportwege kurz sind oder Know-how in der Region erhalten bleibt. Unsere Vision von Regionalwirtschaft: Es gibt ein gutes Angebot von Dingen des täglichen Bedarfs in den Orten und Städten. Bei den Geschäften herrscht Vielfalt statt Einheitsbrei vor. Das Motto für Konsumenten lautet: Use it or loose it. Die Arbeits- und Besorgungswege sind kurz. Das Geld läuft über viele Stationen durch die Region. Die Wertschöpfung stiftet einen unmittelbaren und vielfältigen Nutzen: für und durch die Mitarbeiter_innen, Unternehmer_innen, Kund_innen und Bürger_innen einer Region.

Je mehr Wertschöpfung durch Produktion, Handel und Dienstleistungen in einer Region vorhanden ist, desto stärker fallen die direkten und indirekten Effekte der Regionalwirtschaft aus: für die Unternehmen, die Umwelt und das Gemeinwohl. Die Lebensqualität und der Wert einer Region insgesamt werden dadurch hochgehalten und weiterentwickelt.

Ganz in diesem Sinne ist die Initiative „reparieren statt wegwerfen“ zu verstehen, die das Umweltressort des Landes OÖ im September 2018 gestartet hat. Analog zur Idee des Handwerkerbonus gibt es einen Bonus für die Reparatur von Elektrogeräten. Wer sein defektes Elektrogerät bei einem registrierten Fachbetrieb reparieren lässt, kann beim Land einen Antrag stellen und bekommt 50 Prozent der Kosten erstattet. Der Bonus ist gedeckelt: Es gibt maximal 100 Euro pro Kalenderjahr und Haushalt.

Das Interesse am Reparaturbonus ist groß: Seit September wurden bereits deutlich über 70.000 Euro ausbezahlt. Weitere Zahlen des Umweltressorts in einer ersten Bilanz: Die bisher reparierten Geräte haben ein Gewicht von 21.000 kg – also landeten 21.000 kg weniger im Abfall. Die durchschnittliche Förderhöhe lag in diesen ersten drei Monaten bei 72 Euro.

Mit dem Erfolg der Initiative haben sich weitere Unternehmen dazu entschieden, in die Reparatur einzusteigen und sich im Reparaturführer listen zu lassen. Bewusstseinsbildung & wirtschaftlicher Nutzen für regional verankerte Unternehmen gehen Hand in Hand, die Initiative wird 2019 fortgesetzt – in Salzburg sollte sie 2019 gestartet werden!